Eine zu rasche Zinswende könnte ein möglicher Hemmschuh für eine vollständige Erholung am Arbeitsmarkt bedeuten, sagte Fed-Chefin Yellen.
US-Notenbankchefin Janet Yellen hat vor einer überhasteten Zinswende gewarnt. Dies könne zu einem Hemmschuh auf dem Weg zu einer vollständigen Erholung am Arbeitsmarkt werden, sagte sie am Freitag auf dem internationalen Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole. Sie hat aber keine klaren Hinweise auf eine möglicherweise frühere Zinserhöhung gegeben. Sie verwies stattdessen auf dem Notenbanktreffen in Jackson Hole am Freitag und auf die immer noch unbefriedigende Lage am Arbeitsmarkt. Noch immer sei nicht klar, wie weit der Jobmarkt davon entfernt sei, seine Ressourcen voll auszuschöpfen.
Gleichzeitig betonte Yellen jedoch, dass der Arbeitsmarkt große Fortschritte gemacht habe. In Folge der großen Finanz- und Wirtschaftskrise waren viele Arbeitsplätze verloren gegangen. Die US-Notenbank orientierte sich zuletzt sehr stark an der Entwicklung am Arbeitsmarkt.
Ende der Anleihenkaufprogramm im Oktober
Die meisten Analysten und Marktteilnehmer rechnen frühestens Mitte kommenden Jahres mit der ersten Leitzinserhöhung seit der Finanzkrise. Das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der letzten Notenbanksitzung Ende Juli hatte noch vorsichtige Hinweise auf eine möglicherweise frühere Zinsanhebung gegeben. Darin hieß es, viele Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses hielten eine frühere Leitzinserhöhung als bisher erwartet für möglich, falls die Erholung am Arbeitsmarkt schneller als prognostiziert vorangehe. Yellen bestätigte diese Aussage zwar. Sie betonte jedoch gleichzeitig, dass auch eine spätere Zinsanhebung denkbar sei, falls die Ziele der Notenbank langsamer als geplant erreicht würden.
Das Anleihenkaufprogramm solle im Oktober auslaufen, sagte Yellen. Damit bestätigte sich vorherige Ankündigungen. Die US-Notenbank hatte zuletzt Ende Juli beschlossen, die monatlichen Käufe zur Stützung der Konjunktur um 10 Mrd. Dollar auf 25 Mrd. Dollar zu reduzieren.
Nach den Aussagen legten die Aktienmärkte nur vorübergehend leicht zu. Der Euro geriet hingen unter Druck und fiel auf 1,3238 Dollar, den tiefsten Stand des Tages.
(APA/Reuters)