Macron wagt Vorstoß

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Der neue französische Wirtschaftsminister rüttelt an der 35-Stunden-Woche.

Wien. Der neue französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron traute sich etwas: Erst eine Woche im Amt, schlug er in einem Interview, das am Donnerstag in dem Magazin „Le Point“ erschien, vor, die 35-Stunden-Woche neu zu überdenken. Konkret sollen Ausnahmeregeln für die Arbeitszeit und die Vergütung in Firmen geändert (ausgeweitet) werden. Voraussetzung dafür sei allerdings eine Übereinkunft mit den Gewerkschaften.

Diese zeigten sich jedoch von Macrons Vorstoß alles andere als angetan. „Das kommt nicht infrage. Die Sache ist erledigt“, sagte der Chef der Gewerkschaft CFDT, Laurent Berger. Macron habe einen „Fehler“ gemacht. Die 35-Stunden-Woche war im Jahr 2000 unter dem sozialistischen Ministerpräsident Lionel Jospin eingeführt worden und gilt vor allem im linken politischen Spektrum als soziale Errungenschaft. Weder der konservative Präsident Nicolas Sarkozy noch sein sozialistischer Nachfolger François Hollande hatte es gewagt, daran zu rütteln.

Ministerpräsident Manuel Valls hatte jüngst vor Arbeitgebervertretern gesagt, der Weg zu mehr Wachstum könne nur über Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft führen. Zugleich verlangte er mehr Zeit für den Abbau des Defizits.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.08.2014)

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