Banken, die Geld verleihen, müssen erstmals zahlen

imago/Christian Ohde
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Umgekehrt muss eine Bank, die kurzfristig Geld von einer anderen benötigt, keine Zinsen zahlen. Der Interbanken-Zinssatz lag am Donnerstag bei minus 0,0004 Prozent.

Eine Folge der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB): Der Interbanken-Zinssatz Eonia ist erstmals in den negativen Bereich gerutscht. Das für kurzfristige Geschäfte zwischen Banken wichtige Barometer notierte am Donnerstagabend mit minus 0,004 Prozent so niedrig wie noch nie.

Das bedeutet, dass Banken, die Geld übrig haben und es anderen Instituten auf dem Geldmarkt zur Verfügung stellen wollen, dafür nun bezahlen müssen. Umgekehrt muss eine Bank, die kurzfristig von einer anderen Geld benötigt, erstmals keine Zinsen zahlen - sie kommt also billiger an Geld zum Ausgleich kurzfristiger Engpässe.

Der Eonia ist seit der Entscheidung der EZB gesunken, Geschäftsbanken sind mit einem Strafzins zu belegen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Mit der Maßnahme will die EZB die Banken dazu bringen, mehr Geld an Unternehmen und Verbraucher zu verleihen. So soll die Wirtschaft vor allem in Südeuropa in Schwung gebracht werden. Noch am Mittwoch hatte der Eonia bei 0,011 Prozent gelegen - hauchdünn im positiven Bereich.

(APA/Reuters)

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