Der Staat hat sich auf dem Kapitalmarkt erneut verschuldet – zu besseren Bedingungen. Hilfsprogramm läuft von Seiten der EU mit Jahresende aus.
Athen. Das schuldengeplagte Griechenland hat sich am gestrigen Dienstag erneut kurzfristig Geld auf dem Kapitalmarkt besorgt. Das Land begab Papiere mit einer Laufzeit von drei Monaten, der Zinssatz belief sich auf 1,70 Prozent. Das ist etwas niedriger als noch im Vormonat (1,75 Prozent), wie die Schuldenagentur PDMA am gestrigen Dienstag mitteilte.
Analysten in Athen gehen davon aus, dass die Regierung angesichts einer neuen Prüfung durch Experten Ende September volle Kassen haben möchte, um härter verhandeln zu können.
Das aktuelle Hilfsprogramm für Griechenland läuft von Seiten der EU mit Jahresende aus. Nur der Internationale Währungsfonds (IWF) soll weitere Hilfsgelder bis zum Jahr 2016 überweisen.
Vor knapp einer Woche hatte das Land mit einer Tauschaktion von Wertpapieren insgesamt 1,62 Mrd. Euro an Schulden gestreckt. Dabei wurden Papiere mit einer drei- bis sechsmonatigen Laufzeit gegen neue Staatsanleihen mit einer längeren Laufzeit von drei bis fünf Jahren getauscht.
Griechenland hatte sich im April erstmals seit Ausbruch der Schuldenkrise Geld von den Finanzmärkten besorgt. Das Land hatte sich für die Dauer von fünf Jahren mit drei Mrd. Euro bei Investoren verschuldet. Im Juli ging das Land erneut an den Kapitalmarkt und sammelte 1,5 Mrd. Euro ein. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.09.2014)
