Virginia geht gegen zahlreiche Geldhäuser vor. Der Bundesstaat wirft den Kreditinstituten vor minderwertige Hypothekenpapiere verkauft zu haben.
Washington. Die Serie von US-Rechtsstreitigkeiten gegen europäische Großbanken reißt nicht ab. Der Bundesstaat Virginia verklagt die Deutsche Bank, Credit Suisse, UBS und zehn weitere Geldhäuser auf in Summe 1,15Mrd. Dollar Schadenersatz. Auch Banken aus den Vereinigten Staaten sind betroffen.
Der Bundesstaat wirft den Kreditinstituten vor, dem staatlichen Pensionsfonds Virginias zwischen 2004 bis 2010 minderwertige Hypothekenpapiere verkauft zu haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Institute haben nun drei Wochen Zeit, auf die Klage zu reagieren. Vertreter der Banken lehnten eine Stellungnahme ab. Auf Druck von Präsident Barack Obama gehen die US-Behörden gegen die Branche wegen verschiedener Fälle vor. Der Bank of America brummte die Regierung im August eine Rekordstrafe von 16,65Mrd. Dollar auf, weil das Institut beim Verkauf von verbrieften Hypotheken Risken verschleiert hatte. Auch zahlreiche andere Geldhäuser, darunter die Deutsche Bank und Credit Suisse, haben wegen ähnlicher Vorwürfe bereits hohe Strafen gezahlt.
Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge nimmt die US-Notenbank Fed die Credit Suisse nun auch im Zusammenhang mit der Vergabe von Krediten an Private-Equity-Firmen unter die Lupe. Das Schweizer Institut wollte den Bericht nicht kommentieren. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.09.2014)