Spritverbrauch höher als angegeben: Steuererhöhung droht

www.BilderBox.com
  • Drucken

Laut einer Studie liegt der Spritverbrauch im Schnitt um ein Drittel höher als von den Herstellern angegeben. Der ÖAMTC warnt vor einer höheren NoVA.

Viele Autos verbrauchen einer Studie zufolge mehr Sprit, als die Hersteller angeben. Der tatsächliche Spritverbrauch vieler Autos liegt im Schnitt um ein Drittel höher, wie eine am Sonntag veröffentlichte Untersuchung der Forschungsorganisation ICCT ergab. Dennoch darf Autofahren nicht erneut teurer werden, verlangt der Autofahrerclub ÖAMTC. Steige der Sprit-Verbrauch gemäß Herstellerangabe, könnte nämlich auch die Normverbrauchsabgabe (NoVA) als verbrauchsabhängige Steuer wachsen, warnte der ÖAMTC am Montag.

Hier sei "die Regierung" gefordert, erklärte Max Lang, Cheftechniker des ÖAMTC, in einer Aussendung. Eine Änderung der Berechnungsmethode für den Kraftstoffverbrauch müsse auch in der Berechnung der verbrauchsabhängigen Abgaben berücksichtigt werden.

Halbe Million Daten ausgewertet

Der tatsächliche Spritverbrauch vieler Autos liegt im Schnitt um ein Drittel höher als von den Herstellern angegeben, geht aus einer am Sonntag veröffentlichten Untersuchung der Forschungsorganisation International Council of Clean Transportation (ICCT) hervor. Die Kluft zwischen dem offiziellen und dem realen Verbrauch sei so groß wie noch nie, heißt es darin weiter.

Noch vor zehn Jahren habe sie bei etwa 10 Prozent gelegen. Den Autoren zufolge muss ein durchschnittlicher Autofahrer deswegen Mehrkosten für Kraftstoff von rund 450 Euro pro Jahr verkraften. Für die Untersuchung hat ICCT nach eigenen Angaben die Daten für mehr als eine halbe Million Fahrzeuge untersucht.

Großer Einfluss des Fahrers

Auffällig sei auch, dass mit jeder neu auf den Markt kommenden Fahrzeuggeneration der Unterschied zwischen offiziellem und realem Spritverbrauch in der Regel sprunghaft ansteige.

Nach Ansicht des VDA hat der Fahrer selbst den größten Einfluss auf den Verbrauch. Durch vorausschauendes Fahren mit wenig Beschleunigungs- und Bremsphasen könne er den Spritverbrauch sehr gering halten. Weiteren Einfluss hätten Faktoren wie Witterung, Beladung oder auch der Einsatz von Klimaanlage oder Sitzheizung. Im neuen  Europäischer Fahrzyklus (NEFZ) seien etwa letztere nicht berücksichtigt, weil nicht alle Wagen eine solche Ausstattung hätten.

Nach dem NEFZ wird der Normverbrauch eines Pkw ermittelt und sollte das durchschnittliche Fahrverhalten des europäischen Autofahrers widerspiegeln.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.