Deutsche haben fast fünf Billionen Euro

Aktenkoffer voll mit Euroscheinen
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Geht es um ihr Geld, ist die deutsche Bevölkerung sehr konservativ. Aber trotz der starken Bevorzugung von risikoarmen Investments kann sie sich über stark wachsende Geldvermögen freuen.

Frankfurt. Die Menschen in Deutschland haben immer größere Geldvermögen. Zwar bevorzugen die privaten Haushalte trotz niedriger Zinsen nach wie vor kurzfristige und risikoarme Anlageformen. Dennoch wuchs ihr Geldvermögen von April bis Juni um 57 Mrd. Euro auf 4,976 Billionen Euro, wie die Deutsche Bundesbank am Freitag in Frankfurt mitteilte.

Dabei stieg das Vermögen in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen vor allem durch Transaktionen. Mit knapp 21 Mrd. Euro entfiel der kleinere Teil des Vermögensanstiegs auf Bewertungsgewinne, vor allem aus Aktien und Anteilen an Investmentfonds. Immobilien oder Kunstwerke sind in der Statistik nicht enthalten.

Die Zahlen sind aber mit den früheren Daten nicht vergleichbar: Wegen der europaweiten Umstellung der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung Anfang September fließt erstmals das Vermögen von privaten Organisationen ohne Erwerbszweck wie Gewerkschaften oder Kirchen nicht mehr in die Erhebung mit ein.

Kaum Zinsen

Mit gut 19 Mrd. Euro entfiel ein Großteil der transaktionsbedingten Zuflüsse erneut auf Bankeinlagen. Dabei steckten die Menschen ihr Geld vor allem in Sichteinlagen einschließlich Bargeld (plus 23Mrd. Euro), die allerdings kaum Zinsen abwerfen. Termin- und Spareinlagen wurden hingegen per saldo um vier Milliarden abgebaut.

„Damit setzte sich die im Umfeld niedriger Zinsen bereits seit Längerem zu beobachtende Präferenz der privaten Haushalte für liquide Anlageformen fort“, betonte die Bundesbank. Aus Sicht der Notenbank deutet die anhaltende Bevorzugung von Anlageformen, die typischerweise als risikoarm gelten, auf eine weiterhin hohe Risikoaversion der privaten Haushalte in Deutschland hin. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.10.2014)

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