Lufthansa-Piloten streiken am Montag und Dienstag erneut

An electronic information board shows cancelled flights at Cologne-Bonn airport
An electronic information board shows cancelled flights at Cologne-Bonn airport(c) REUTERS (INA FASSBENDER)
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Alle Passagier-Flüge mit Maschinen vom Typ Airbus 320-Family, Boeing 737 und Embraer sind betroffen. AUA und Swiss sollen planmäßig abheben.

In Deutschland geben sich Bahn-Lokführer und Lufthansa-Piloten bei ihren Streiks die Klinke in die Hand. Der 35-stündige Ausstand soll am Montag um 13.00 Uhr beginnen und Dienstagabend um 23.59 Uhr enden, wie die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit am Sonntag ankündigte. Vom Streik seien Kurz- und Mittelstreckenflüge der Lufthansa betroffen, die von einem deutschen Flughafen starten, sagte ein Gewerkschaftssprecher. Langstreckenflüge sowie Flüge von Lufthansa-Töchtern wie Germanwings, Austrian Airlines und Swiss sollen dagegen planmäßig abheben.

Deshalb streicht die Lufthansa rund 1450 Flüge. Die Airline teilte mit, über den gesamten Streikraum von Montagmittag bis Dienstagnacht hinweg seien rund 2150 Flüge betroffen, von denen aber gut 700 durch verschiedene Maßnahmen dennoch bedient werden könnten. Die Zahl der von dem Streik betroffenen Kunden bezifferte das Unternehmen mit "mehr als 200.000".

Achter Streik

Es ist bereits der achte Streik der Lufthansa-Piloten seit April. Die Piloten-Gewerkschaft beklagte, die Fluggesellschaft habe die Kompromissvorschläge nicht aufgegriffen und mauere. Am Wochenende sorgte der Streik der Lokführer für zahlreiche Zugausfälle - sie wollen ihren 50-stündigen Ausstand am Montag um 4.00 Uhr beenden.

Cockpit kämpft gegen die Pläne der Konzernleitung für eine Ausweitung der Billig-Ableger sowie für die Beibehaltung der Frührentenregelung für Piloten. Die Lufthansa sieht sich wegen der harten Konkurrenz nicht mehr in der Lage, die im Branchenvergleich großzügigen Vorruhestandsregeln zu finanzieren. Die Gewinneinbußen durch die Streiks summieren sich für die Lufthansa bisher auf mindestens 70 Millionen Euro.

Die Übergangsversorgung erlaubt es bisher, ab dem Alter von 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand zu gehen. Der Konzern will die Altersgrenze erhöhen. Cockpit lehnt dies ab. Den Vorschlag der Lufthansa, die Altersgrenze individuell anhand der Dienstjahre eines Piloten festzulegen, wies die Gewerkschaft zurück.

(APA/dpa/Reuters)

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