Vor den Sanktionen war Schweinefleisch Österreichs wichtigstes Agrarexportgut nach Russland. Nun könnte sich bald ein neuer Fleischmarkt öffnen - der größte der Welt.
Während in den meisten europäischen Ländern der Fleischkonsum stagniert oder sogar zurückgeht, ist China in den vergangenen Jahren zum weltgrößten Fleischkonsumenten aufgestiegen ist. Mit dem zunehmenden Wohlstand steigt in der Volksrepublik auch die Nachfrage nach Fleisch. Allein 50 Prozent des weltweiten Wachstums gehen auf den wachsenden Fleischkonsum der Chinesen zurück.
Unterzeichnung in den "nächsten Wochen"
Nun hofft auch Österreich auf eine baldige Unterzeichnung eines Abkommens, das den Export von österreichischem Schweinefleisch nach China erlaubt. Das Veterinärprotokoll für Schweinefleisch werde "in den nächsten Wochen" unterzeichnet, habe der Leiter der chinesischen Veterinärbehörde, Wu Qinghai, VP-Agrarminister Andrä Rupprechter, der derzeit als Teil einer Delegation in China ist, zugesagt.
Neue Absatzmärkte kann Österreich derzeit gut gebrauchen: Denn Schweinefleisch war noch im Vorjahr Österreichs wichtigstes Agrarexportgut nach Russland. Doch seit Februar gibt es ein Importverbot, angeblich aufgrund des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in der EU. Der Preis für Schweinpreis liegt laut Aussagen der Landwirtschaftskammer um rund 20 Prozent tiefer als noch vor einem Jahr.
Auch Verhandlungen mit Südkorea
Auch Südkorea wolle demnächst den Import von verarbeitetem Schweinefleisch aus Österreich zulassen, so Rupprechter. Das sei ihm in einem Gespräch mit dem koreanischen Agrarminister Lee Jun-Won in Seoul zugesichert worden. Derzeit darf nur unverarbeitetes Schweinefleisch nach Südkorea exportiert werden. Verhandlungen sind nun auch für Rindfleisch geplant, das derzeit von Seoul gar nicht aus der EU eingeführt wird.
(APA/Red.)