Verdi-Chef fliegt umsonst in die Südsee - mit Lufthansa

Frank Bsirske nimmt gerne die Pose des Klassenkämpfers ein, um für Beschäftigte großer Konzerne höhere Löhne rauszuschlagen. Während seine Gewerkschaft Verdi (ver.di) die Lufthansa bestreikte, flog Bsirske in Urlaub - mit Lufthansa. Umsonst.
Frank Bsirske nimmt gerne die Pose des Klassenkämpfers ein, um für Beschäftigte großer Konzerne höhere Löhne rauszuschlagen. Während seine Gewerkschaft Verdi (ver.di) die Lufthansa bestreikte, flog Bsirske in Urlaub - mit Lufthansa. Umsonst. (c) AP (Eckehard Schulz)
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Bevor seine Kollegen den Tarifkonflikt mit der Lufthansa organisiert haben, brach der Chef der Gewerkschaft Verdi in die Südsee auf - an Bord einer Lufthansa-Maschine. Der Flug war umsonst, wie die "Bild"-Zeitung meldet.

Noch vor Beginn des jüngsten Streiks bei der Lufthansa jettete Frank Bsirske in seinen Südseeurlaub. Das ist nicht weiter besonders, wäre Bsirske nicht Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die den Ausstand organisiert hatte. Und würde Bsirske nicht ausgerechnet an Bord einer Lufthansa-Maschine in seinen Luxusurlaub fliegen, und das kostenlos.

Der "Bild"-Zeitung zufolge flog Bsirske zusammen mit seiner Frau am 8. Juli über Frankfurt und Los Angeles Richtung Südsee aufgebrochen. Platz nahm das Ehepaar auf der Strecke zwischen Frankfurt und Los Angeles demnach in der ersten Klasse.

Die Flüge seien gratis gewesen, weil Bsirske als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender nichts bezahlen müsse. Verdi bestätigte lediglich, dass der Gewerkschaftschef im Urlaub sei. Zum Ziel und den Konditionen der Reise wollte die Verdi-Pressestelle keine Angaben machen.

Am 11. August wollen Bsirske und seine Frau "Bild" zufolge wieder in Deutschland sein. Auch dafür seien Gratistickets für die erste Klasse gebucht. Mit einem Flugausfall muss der Verdi-Chef bei seiner Rückreise nicht mehr rechnen: Am Freitag einigte sich seine Gewerkschaft mit der Lufthansa auf einen Tarifabschluss.

(Ag./Red.)

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