Die EU hat im Sommer gegen die staatlich kontrollierte Sberbank verhängt - und damit ihren Zugang zu internationalem Kapital beschränkt.
Russlands größtes Geldinstitut Sberbank - Mutter der in Wien ansässigen Sberbank Europe - hat Klage gegen die von der Europäischen Union im Zuge der Ukraine-Krise verhängten Sanktionen eingereicht. Die Klageschrift sei dem Europäischen Gerichtshof übermittelt worden, teilte Sberbank am Freitag mit, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Russland hat die Halbinsel Krim annektiert. Außerdem wird Moskau vorgeworfen, die Separatisten im Osten der Ukraine zu unterstützen. Die EU und die USA hatten deswegen im Sommer auch gegen die staatlich kontrollierte Bank Sanktionen verhängt und damit den Zugang des Instituts zu internationalem Kapital beschränkt. Auch andere russische Banken unterliegen solchen Einschränkungen.
Die Sberbank ist mehrheitlich in Besitz der russischen Zentralbank, rund 44 Prozent der Anteile halten ausländische Fonds. Das Geldhaus ist einer der größten Kreditgeber der russischen Wirtschaft und hält den höchsten Anteil an Spareinlagen im Land.
Russische Banken in Wien
Die Sberbank Europe mit Sitz in Wien ist in zehn europäischen Märkten aktiv: Bosnien und Herzegowina, Österreich, Kroatien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn und Deutschland. Auch die russische VTB-Bank hat ihre EU-Zentralen für Kontinentaleuropa in Wien. Die von der EU und den USA beschlossenen Sanktionen gegen russische Staatsbanken gelten nicht für deren Wiener Töchter.
(Red./APA)