Hypo Alpe Adria bekommt Geld von Bayern und will Staatshilfe

(c) AP (GERT EGGENBERGER)
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Die Hypo Alpe Adria-Bank bekommt eine Kapitalspritze im Zuge des Rettungspakets für die Bayrische Landesbank. Zusätzlich will sie bis zu 1,3 Milliarden Euro aus dem heimischen Hilfspaket.

In dem Rettungspaket des Freistaates Bayern für die schwer angeschlagene Bayerische Landesbank (BayernLB) ist die dringend notwendige Kapitalspritze für die im vergangenen Jahr von den Bayern mehrheitlich übernommene Kärntner Hypo Alpe Adria Group inkludiert. Das bestätigte BayernLB-Pressesprecher Matthias Pribitzer.

Die BayernLB hatte zuvor angekündigt, ihr Auslandsgeschäft massiv reduzieren zu wollen. Ob bzw. wie das die Hypo Alpe Adria betrifft, wollten die Verantwortlichen noch nicht sagen.

Bis zu 1,3 Milliarden Euro vom Staat

Rund 1,2 bis 1,3 Mrd. Euro will der Hypo-Vorstandsvorsitzende Tilo Berlin vom Staat. Damit würde die Kernkapitalquote auf über neun Prozent steigen, das Institut hätte dann eine so gute Eigenkapitalausstattung wie seit 15 Jahren nicht mehr, so Berlin.

Kernkapital

Das Kernkapital ist Teil der Eigenmittel einer Bank und besteht im Wesentlichen aus dem eingezahlten Kapital (Grundkapital) und einbehaltenen Gewinnen (Gewinnrücklage, Haftrücklage, Fonds für allgemeine Bankrisiken). Das Kernkapital wird auch als Tier 1-Kapital bezeichnet.

Ob die Staatsbeteiligung in Form eines direkten Einstiegs oder über das Modell von Partizipationsscheinen (PS) erfolgen wird, will man bei der Hypo vor der Hauptversammlung am Dienstagabend nicht sagen. Die Anzeichen sprechen aber eher für das PS-Modell, bei dem der Staat nicht direkt Anteilseigner (und damit nicht stimmberechtigt) der Bank wird.

700 Millionen normale Kapitalerhöhung

Die Hypo braucht von den Gesellschaftern - neben der BayernLB sind das die Grazer Wechselseitige Versicherung (GraWe) und das Land Kärnten - frisches Geld im Ausmaß von 700 Mio. Euro.

Über die Kapitalerhöhung soll bei der Hypo-Hauptversammlung am kommenden Dienstag entschieden werden. Während die Bayern und voraussichtlich auch die GraWe Geld in die Hand nehmen werden, hat das Land signalisiert, nicht mitzuziehen. Man profitiere trotz der Verwässerung der Anteile von derzeit 16 Prozent von der Kapitalerhöhung, so die Begründung.

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