Massen von Gastarbeitern kehren wieder heim

(c) EPA (Boris Roessler)
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Weltweit hat ein Strom von nach Hause zurückkehrenden Gastarbeitern eingesetzt. Ihre Herkunftsländer sind darüber nicht glücklich - denn die Zahlungen aus dem Ausland versiegen dadurch.

In Europa, dem Nahen Osten oder den USA tätige Gastarbeiter wandern massenhaft zurück in ihre Heimatländer ab. Die zunehmende Arbeitslosigkeit und der Überfluss an Arbeitskräften zwingt die Wirtschaftsmigranten weitgehend zu einer ungewollten Rückkehr. Zudem gelten in manchen Ländern sehr restriktive gesetzliche Abschiebungsbestimmungen für arbeitslose Migranten.

Heimatländer: Mehr Arbeitssuchende....

Jene Schwellen- und Entwicklungsländer, aus denen die Gastarbeiter stammen, befürchten angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise eine regelrechte Rückkehrerflut. So hat sich die Beschäftigung im Ausland hauptsächlich in asiatischen und latein- bzw. mittelamerikanischen Ländern geradezu zu einem eigenständigen Wirtschaftszweig entwickelt.

....und weniger Kapital aus dem Ausland

Nach Indien etwa wurden bislang jährlich rund 20 Mrd. Dollar in Form der sogenannten "Remittances" gespült - mehr als in jedes andere Land der Welt. Während unzählige Familien nunmehr auf die Mittel verzichten müssen, geraten die Wirtschaftsdaten jener Staaten aufgrund des ausgetrockneten Kapitalflusses aus dem Ausland unter Druck.

Wirtschaftsmodell Arbeiterexport

Für die betroffenen Schwellen- und Entwicklungsländer waren Gastarbeiter bisher ein erfolgreiches exportorientiertes Wirtschaftsmodell. So verdiente zum Beispiel jeder achte Philippiner sein Geld bislang im Ausland und  jährlich rund 16 Mrd. Dollar nach Hause überwiesen. Insgesamt waren asiatische Länder mit 140 Mrd. Dollar die stärksten Empfänger von Gastarbeiter-Geldern. Lateinamerika folgte dahinter mit rund 63 Mrd. Dollar an notwendigen Mitteln für die Familien.

Entwicklungshilfe Gastarbeit

Entwicklungsländer werden vom Austrocknen der Geldquelle nun besonders hart getroffen, bedeuteten Remittances für sie mit 300 Mrd. Dollar pro Jahr doch dreimal höhere Einnahmen als die weltweite staatliche Entwicklungshilfe. Die Weltbank hat ihre Prognose eines sechsprozentigen Rückgangs der Gastarbeiter-Gelder aus dem Vorjahr bereits weiter nach unten geschraubt und befürchtet gravierende Auswirkungen auf die Armut.

(pte/Red.)

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