Die "Banco Popolare" beantragt als erste Bank in Italien Staatshilfe in Höhe von 1,45 Milliarden Euro. Auch die Großbanken UniCredit und Intesa Sanpaolo wollen Staatshilfe in Anspruch nehmen.
Die Banco Popolare nimmt als erste italienische Bank Staatshilfe in Anspruch. Das sechstgrößte Kreditinstitut des Landes hat bei der Zentralbank und beim Wirtschaftsministerium in Rom beantragt, Anleihen über 1,45 Mrd. Euro ausgeben zu dürfen, wie die Bank am Dienstag mitteilte. In dem Ende Februar beschlossenen Programm kauft der italienische Staat für bis zu zwölf Mrd. Euro Anleihen, um den Kapitalstock der Institute aufzubessern. Den Erlös könnte die Bank Zeitungsberichten dazu verwenden, die angeschlagene Tochter Italease von der Börse zu nehmen.
Sorgenkind Banca Italease
Mit einer Kernkapitalquote von 6,0 bis 6,5 Prozent lag die Banco Popolare Ende September im Mittel ihrer Konkurrenten. Im internationalen Vergleich gelten inzwischen allerdings Quoten von zehn Prozent als nötig.
Sorgenkind der Popolare ist die Banca Italease, an der sie 30,7 Prozent hält. Sie hatte 2007 enorme Verluste mit Derivaten eingefahren. Ein geplantes Gemeinschaftsunternehmen von Italease mit der deutschen VR Leasing, in das ihr Geschäft mit Leasing und Forderungsverkäufen (Factoring) eingebracht werden sollte, hatte die Frankfurter DZ Bank Anfang Dezember platzen lassen. Das genossenschaftliche Spitzeninstitut, das 2008 selbst einen Milliardenverlust erwirtschaftet hat, wollte Finanzkreisen zufolge kein Geld in Italease pumpen.
Auch Großbanken wollen Staatshilfe
(Ag.)