Primark eröffnet in Dresden: Von Hysterie keine Spur

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Nur rund 2000 Kaufwillige kamen zur Eröffnung der Primark-Filiale in einem Einkaufszentrum. Mit der zehnfachen Besucherzahl durfte man rechnen.

Alles war angerichtet für ein großes Shopping-Spektakel, schließlich stand doch die Eröffnung der Primark-Filiale in Dresden an. Sperrgitter und Sicherheitspersonal waren für 20.000 potentielle Kunden vorbereitet, berichtet der "Focus". Nicht außergewöhnlich, kamen doch zur Geschäftseröffnung des irischen Textilriesen in Köln etwa 25.000 Shopper. Man wollte nichts dem Zufall überlassen, gemeinsam mit der Stadt hatte man auch ein Sicherheitskonzept erarbeitet. Doch der große Run blieb aus. Nur rund 2000 Kaufwillige kamen zur Eröffnung der Primark-Filiale in einem Dresdner Einkaufszentrum. Es kann aber nicht allein am Regenwetter gelegen sein, denn Primark ist bekannt für modische Ware wie Mitbewerber H&M, aber doch immer deutlich billiger. T-Shirts sind beim Textil-Diskonter bereits für  2,50 Euro, Jeanshosen für 9 Euro zu haben.

Der Name Primark fällt auch immer wieder, wenn es um Produktionsbedingungen bei Lieferanten in Asien und Osteuropa geht. Der Regen vertrieb allerdings nicht die Gruppe von Demonstranten, die mit Bannern vor dem Laden protestierten. Gegner von Primark werfen der irischen Modekette vor, Lieferanten in Asien und Südosteuropa zu zwingen, immer schneller, billiger und flexibler zu produzieren.

Primark war auch in die Schlagzeilen geraten, als bekannt wurde, dass das Unternehmen Kleidung in der Fabrik in Bangladesch hatte fertigen lassen, deren Gebäude im April 2013 eingestürzt war und mehr als 1100 Billigarbeiter unter sich begraben hatte. Primark hat jedoch auch gelernt, mit Krisen umzugehen. Als Primark-Kunden kürzlich eingenähte Hilferufe in ihrer Kleidung fanden, war die Aufregung groß. Doch der Konzern reagierte prompt und kündigte Untersuchungen an – und das, obwohl er selbst davon ausging, dass die Hilferufe gar nicht echt sind.

>> Artikel im "Focus"

(red.)

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