Der Kampf gegen den neuen Fahrdienst wurde in Madrid erstmals auf der Straße ausgetragen.
Madrid. Uber ist der neue Gottseibeiuns von Taxifahrern auf der ganzen Welt. Der Fahrdienst, bei dem mit einer Smartphone-App professionelle Chauffeur-Services und in manchen Ländern auch normale Privatpersonen als Fahrer gerufen werden können, sorgte bislang noch in jedem Land, in dem er an den Start gegangen ist, für heftige Proteste von angestammten Taxi-Diensten. In Madrid ist die Situation nun erstmals eskaliert.
So nahm die Polizei fünf Taxifahrer fest, weil sie einen Uber-Fahrer mit ihren Taxis verfolgt und bedrängt und somit zu einem Unfall verleitet haben sollen. Danach sollen sie den Mann auch noch mit dem Tode bedroht haben. Ein Sprecher der betroffenen Taxifirma meinte indessen, die Mitarbeiter hätten den Mann nur identifizieren und anzeigen wollen. Uber wächst laut eigenen Angaben in Spanien besonders schnell, weil es ein großes Angebot an Fahrern und eine besonders große Nachfrage der Kunden gäbe.
Uber fordert Reformen
Der US-Vermittlungsdienst fordert aber auch in Deutschland eine Reform des Personenbeförderungsgesetzes. So sei eine Ortskennungsprüfung in Zeiten der Satellitennavigation überflüssig, so Deutschland-Chef Fabien Nestmann in einem Interview. Und auch Gesundheitsvorschriften stellt er in Frage: „Für sechs oder zehn Stunden Fahrdienst pro Woche muss man kein durchtrainierter Triathlet sein.“ Ein Höchstalter für Fahrer könne er sich allerdings vorstellen, so der Uber-Manager. (red./DPA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.11.2014)