Manipulationen: US-Ermittler in London

BRITAIN BANKS MARKET RIGGING FINES
BRITAIN BANKS MARKET RIGGING FINES(c) APA/EPA/ANDY RAIN (ANDY RAIN)
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Im Devisen-Skandal vernehmen US-Ermittler auch Zeugen in London. Die HSBC hat für Strafen 306,2 Mio. Euro zurückgelegt.

London. Im Skandal um manipulierte Devisenkurse schickt die USA Insidern zufolge nun Ermittler zur Vernehmung von Zeugen nach London. Vertreter des US-Justizministeriums vernehmen in den nächsten Wochen frühere und gegenwärtige Devisenhändler, unter anderem der britischen HSBC, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag berichtete.

Das heiße nicht unbedingt, dass die Mitarbeiter oder die Bank angeklagt würden, sei aber ein Zeichen dafür, dass die US-Behörden nach ihren monatelangen Ermittlungen einer Anklageerhebung näherkämen, erläuterten sie. Ein Sprecher des Justizministeriums lehnte eine Stellungnahme ab, ebenso wie HSBC. Europas größte Bank hat für Strafen im Zusammenhang mit dem Devisenskandal rund 380 Mio. Dollar (306,2 Mio. Euro) zurückgelegt.

Gewinne eingestrichen

Erst vor zwei Wochen hatten verschiedene Aufsichtsbehörden in Großbritannien, den USA und der Schweiz sechs internationalen Großbanken im Zuge eines Vergleichs Strafen von insgesamt 4,3 Mrd. Dollar aufgebrummt. Neben der HSBC waren das die Schweizer Bank UBS, die Royal Bank of Scotland sowie die US-Institute JP Morgan, Citigroup und Bank of America. Die Ermittler sahen es als erwiesen an, dass Händler in den betroffenen Instituten versuchten, an wichtigen Kursen zu schrauben, um eigene Gewinne einzustreichen – in etlichen Fällen erfolgreich.

Die Deutsche Bank, einer der größten Devisenhändler, war nicht Teil des Vergleichs, weil sie eine untergeordnete Rolle in der Affäre gespielt habe, so die Bank. Verschiedene internationale Behörden ermitteln weiter in dem Skandal. (Ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.11.2014)

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