Infineon trotzt dem Abwärtstrend

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Der Halbleiterkonzern Infineon stellt den Aktionären eine höhere Dividende in Aussicht.

Neubiberg/Villach. Der auch mit einer großen Produktion in Österreich vertretene deutsche Halbleiterkonzern Infineon blickt nach einem kräftigen Gewinnplus im vergangenen Geschäftsjahr 2013/14 nur mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft. Der Überschuss verdoppelte sich binnen Jahresfrist annähernd auf 535 Mio. Euro, der Umsatz legte um gut zwölf Prozent auf 4,3 Mrd. Euro zu.

Infineon schnitt damit etwas besser ab als von Analysten erwartet. Außerdem wird den Aktionären eine Dividende von 18 Cent je Aktie in Aussicht gestellt, für das Vorjahr waren es zwölf Cent.

Dennoch befand sich die Aktie am Donnerstag auf der Verliererseite und verlor zeitweise fast drei Prozent. Dafür ausschlaggebend war der Ausblick: Für das seit Oktober laufende neue Geschäftsjahr 2014/15 sagte Vorstandschef Reinhard Ploss ein Umsatzwachstum von rund acht Prozent voraus. Die operative Marge werde im laufenden Quartal zwar auf zehn bis 13 Prozent zurückgehen, im Gesamtjahr allerdings wie etwa zuletzt bei 14 Prozent liegen. Damit liegt Infineon knapp unter seinem mittelfristigen Ziel von 15 Prozent.

Auch ohne die Wachstumsaussichten durch die anstehende Übernahme des US-Elektronikspezialisten International Rectifier ist der Infineon-Chef zuversichtlich. „Wir wollen trotz eines herausfordernden Marktumfeldes weiter wachsen – zusätzlich zur geplanten Akquisition von International Rectifier“, erklärte Ploss. Zuletzt hatten Analysten befürchtet, Infineon könne von der Schwäche in der Halbleiterbranche erfasst werden. Seit Jahren hat sich das Unternehmen durch eine Spezialisierung auf Industrie- und Automobilschaltungen weitgehend unabhängig von den Schwankungen der Chipindustrie gemacht.

Zuletzt steckte Infineon eine Kartellstrafe wegen verbotener Absprachen unter Sicherheitschipherstellern über 83 Mio. Euro weg. Ploss will im laufenden Geschäftsjahr 700 Mio. Euro in die Modernisierung und den Ausbau des Unternehmens stecken. Hinzu kommen die drei Mrd. Dollar, für die Infineon die US-Firma International Rectifier übernimmt. Die Transaktion soll zu Jahresende abgeschlossen werden. (Reuters/eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2014)

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