"Neue Seidenstraße": Längste Güterzugstrecke der Welt getestet

SPAIN CHINA TRANSPORT
SPAIN CHINA TRANSPORTAPA/EPA/PACO CAMPOS
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Ein Güterzug aus China kam am Dienstag nach 21 Tagen in Madrid an. Er durchquerte acht Länder und legte 13.000 Kilometer zurück.

Er fuhr durch acht Länder und legte 13.000 Kilometer zurück: Der erste Güterzug aus China kam am Dienstag in der spanischen Hauptstadt Madrid an. Der mit Werkzeug und Kinderspielzeug beladene Zug benötigte von Yiwu an der chinesischen Ostküste bis nach Madrid 21 Tage. Es ist die längste direkte Bahnverbindung der Welt. "Dies ist ein Meilenstein in der Geschichte der Eisenbahn", sagte Spaniens Verkehrsministerin Ana Pastor bei der Ankunft des Zuges. Der Transport per Bahn sei zehn Tage schneller als eine Beförderung der Fracht auf dem Seeweg. Der Gouverneur der chinesischen Provinz Zhejiang, Li Qiang, äußerte bei der Ankunft in Madrid die Hoffnung, mit der Verbindung eine "neue Seidenstraße" zu errichten.

Allerdings müssen auf der Strecke einige Herausforderungen bewältigt werden: Wegen unterschiedlicher Spurweiten in verschiedenen Ländern mussten die Achsweiten etwa mehrmals umgestellt oder die Container umgeladen werden. Etwa alle 800 Kilometer wurde die Lokomotive ausgewechselt.

Mit Schinken und Wein zurück nach China

Der Güterzug fuhr durch China, Kasachstan, Russland, Weißrussland, Polen, Deutschland, Frankreich und Spanien. Der Zug mit 40 Waggons soll nach Weihnachten mit spanischem Schinken, Wein und Olivenöl beladen nach China zurückfahren. Die Fahrt gilt als ein Pilotprojekt. Später soll entschieden werden, ob eine permanente Verbindung eingerichtet werden soll.

Von Deutschland bestehen bereits regelmäßige Direktverbindungen nach China. So verkehren Züge zwischen Hamburg und Peking sowie zwischen Duisburg und Chongqing. Auch in Österreich wird immer wieder über neue Verbindungen diskutiert, etwa einer Breitspurbahn nach Russland, die dann von dort weiter nach Peking ausgebaut werden soll.

80 Prozent des Güterverkehrs per Schiff

Obwohl der Transport auf der Schiene umweltfreundlicher und schneller ist, werden rund 80 Prozent des globalen Güterverkehrs per Schiff abgewickelt. Grund dafür sind technische und bürokratischen Probleme.

(APA)

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