Der Ölpreis sei nicht von Spekulationen getrieben, sagen die Analysten. Sowohl die US-Ölsorte als auch die Nordseesorte fielen um drei Prozent.
Der Ölpreis hat am frühen Dienstagnachmittag tiefer gegenüber dem Vortag tendiert. Gegen 14 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) 54,29 Dollar und damit um rund drei Prozent weniger als am Montag. Der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent fiel ebenfalls um rund drei Prozent und wurde mit 59,05 Dollar gehandelt.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus China haben dem Ölpreis am Dienstag einen weiteren Schlag versetzt. Ein Ende der Talfahrt ist nach Einschätzung der Commerzbank-Analysten nicht in Sicht, da es derzeit noch keine sichtbaren Anzeichen für eine anziehende Nachfrage oder eine Angebotseinschränkung außerhalb der OPEC gibt.
Aktuelle Positionierungsdaten zeigen zudem, dass der Ölpreisrückgang nicht spekulativ getrieben ist. "Im Gegenteil, die spekulativen Netto-Long-Positionen bei Brent und WTI sind zuletzt sogar gestiegen, im Fall von Brent sogar auf das höchste Niveau seit Anfang August", schreiben die Analysten.
Analyst Michael Kopmann von der DZ Bank bezeichnete den Ölpreis-Rutsch von etwa 50 Prozent seit dem Sommer als übertrieben. Er rechne mit einer baldigen Trendwende, "denn der Ölpreis-Verfall dürfte nennenswerte konjunkturelle Schubkraft erzeugen." In den Industrieländern könne mit einem anziehenden Konsum gerechnet werden. Die US-Einzelhändler verbuchten bereits einen verheißungsvollen Start ins wichtige Weihnachtsgeschäft. Außerdem habe China in der Vergangenheit fallende Preise häufig dazu genutzt, die strategischen Reserven aufzufüllen, fügte Kopmann hinzu.
(APA/Reuters)