Sportwetten bringen Bwin.Party Pech

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bwin Interactive Entertainment AG logo is pictured in Vienna(c) REUTERS (HERWIG PRAMMER)
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Der Onlinespiele-Anbieter senkt seine Umsatzerwartung für 2014.

Wien/Gibraltar. Der börsennotierte österreichisch-britische Glücksspielkonzern Bwin.Party hat zum Jahreswechsel eine Umsatzwarnung gegeben. Aufgrund außergewöhnlich schwacher Gewinnmargen im Sportwettenbereich im Dezember sei die Performance im vierten Quartal 2014 schwächer ausgefallen. In zahlreichen europäischen Fußballligen seien Spiele zu Ungunsten von Bwin.Party ausgegangen. Sportwetten sind das größte Geschäftssegment von Bwin.Party.

Für das Gesamtjahr 2014 erwartet das Unternehmen daher nur einen Umsatz von 608 bis 612 Mio. Euro. Analysten haben mit 618 bis 630 Mio. Euro gerechnet. Die bereinigte Ebitda-Marge soll bei 16 bis 17 Prozent liegen. Im ersten Halbjahr 2014 hat Bwin.Party massiv an Umsatz eingebüßt und einen Verlust von 94 Mio. Euro geschrieben.

Scharfe Kritik von Investor

Der kritische US-Investor Jason Ader ist jedenfalls enttäuscht über die Performance der Gesellschaft. Das Management solle sich ob der Zahlen schämen, immerhin seien die Konkurrenten der Glücksspielfirma derzeit stark unterwegs, sagte Ader der Nachrichtenagentur Bloomberg. Es sei höchste Zeit für eine Veränderung bei Bwin.Party.

Die dürfte schon bald kommen: Der Konzern steht kurz vor dem Verkauf seiner defizitären Social-Gaming-Einheit Win. In Kürze will das Management Details bekannt geben. Die Sparte hat Bwin.Party 2014 einen operativen Verlust vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von rund sieben Mio. Euro eingebrockt. Mit Online-Gaming im US-Bundesstaat New Jersey hat das Unternehmen zudem im Vorjahr rund zehn Mio. Euro verloren.

Schon im Mai wurde der Aufsichtsrat (Board) umgebaut. Unter anderem musste der Österreicher und Konzernmitgründer Manfred Bodner gehen.

Nach wie vor halten sich Spekulationen, dass der Konzern in Kürze gänzlich verkauft werden oder sich mit einem anderen Unternehmen fusionieren könnte. Im November bestätigte das Unternehmen, das aus steuerrechtlichen Gründen in Gibraltar sitzt, entsprechende Gerüchte. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.01.2015)

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