DAX sieht schöner aus, als er ist

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Ohne Dividenden wäre der Anstieg des Index nicht ganz so eindrucksvoll.

Die meisten Aktienindizes, etwa auch der Wiener ATX, sind Kursindizes. Sie spiegeln die Kursentwicklung der enthaltenen Aktien wider. Nun erzielen Aktionäre aber nicht nur Kursgewinne (beim Verkauf), sondern auch Dividenden, sie werden also an Gewinnausschüttungen des Unternehmens beteiligt. Am Tag der Dividendenausschüttung erfolgt normalerweise ein Kursabschlag; der Kurs gibt entsprechend nach. Die meisten Aktienindizes spiegeln damit nicht die Gesamtperformance wider, die Aktionäre lukrieren, sondern nur einen Teil davon.

Anders verhält es sich mit dem Frankfurter Leitindex DAX. Dieser ist ein Performanceindex; die Dividenden werden einberechnet. Er gibt damit ein realistischeres Bild dessen wider, was Aktionäre tatsächlich verdienen (sieht man davon ab, dass ihre Erträge von Steuern und Gebühren wieder geschmälert werden, was aber eine andere Geschichte ist).

Will man den DAX mit anderen Indizes vergleichen, eignet sich allerdings der DAX-Kursindex (DAXK) besser. Auch er hat den Aktionären in den vergangenen Jahren schöne Gewinne beschert, aber nicht ganz so hohe wie der DAX. ATX-Anleger sehen im Vergleich zum DAXK noch immer arm aus (der Wiener Leitindex hat sich seit seinem Hoch im Jahr 2008 halbiert und von der Finanzkrise nicht mehr erholt), aber nicht mehr ganz so arm.

Der Vergleich zwischen DAX und DAXK zeigt aber auch deutlich, wie wichtig Dividenden für die Gesamtperformance von Anlegern sind. Seit 1988 (damals starteten DAX und DAXK bei 1000 Punkten) legte der DAX fast doppelt so stark zu wie der DAXK.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.01.2015)

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