Die Mehrheit der deutschen Unternehmen sei sich noch nicht vorbereitet, kritisiert eine Studie des Beraters CSC.
Deutsche Unternehmen sind laut einer Studie schlecht auf den Einzug des Internets in die Produktionshallen vorbereitet. Gut 60 Prozent von insgesamt 500 befragten Managern hielten das Zusammenwachsen von Industriefertigung und IT - auch Industrie 4.0 genannt - zwar für wichtig für ihre Firma, wie aus einer vom Beratungsunternehmen CSC am Mittwoch vorgestellten Studie hervorgeht.
Doch sei jede zweite Führungskraft der Ansicht, dass Deutschland unzureichend auf die Neuerungen vorbereitet sei. "Derzeit haben sich 85 Prozent der Unternehmen noch nicht dazu entschlossen, Industrie 4.0 handfest anzupacken", sagte CSC-Deutschland-Chef Claus Schünemann.
Kaum Wissen vorhanden
Bei Industrie 4.0 verschmelzen Informations- und Produktionstechnologien immer stärker. Maschinen kommunizieren selbstständig miteinander, fällen autonome Entscheidungen. Nach Ansicht von vielen Experten steht Unternehmen wie Maschinen- und Autobauern ein grundlegender Wandel in der Fertigung bevor. Nachdem in den 80er-Jahren die Herstellung von Waren durch den Einsatz von Robotern automatisiert wurde, erhalten nun alle Maschinen eine Anbindung an das Internet. Zusätzlich ausgestattet mit neuen Sensoren können Roboter etwa selbstständig bei der Herstellung von Autos Teile-Nachschub ordern.
Der Haken: Deutsche Maschinenbauer verfügten kaum über das dafür notwendige Wissen, sagte Schünemann. "Der Erfolg hängt von der Zusammenarbeit zwischen IT- und herstellendem Gewerbe ab." Die Software, die die Maschinen steuert, nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Denn ähnlich wie bei Handys und Computern stecken neue Funktionen nicht mehr im Gerät selbst, sondern in der Software, die jederzeit aktualisiert werden kann. Apps für Mobiltelefone sind ein Beispiel.
(APA/Reuters)