Auch Niederösterreich hat sich mit Franken-Anleihen grob verspekuliert. Insgesamt soll das Land mit 900 Mio. Euro in Franken verschuldet sein.
Wien. Ein besonders glückliches Händchen scheint das Land Niederösterreich bei der Spekulation auf ausländischen Märkten nicht zu haben: Die Niederösterreicher haben nach einem Bericht des „Standard“ erst vor drei Monaten zwei Franken-Anleihen über 300 Mio. Euro begeben. Es war dies die erste Franken-Emission eines österreichischen Bundeslands seit zwei Jahren. Durch die jüngste Aufwertung des Franken hat sich der Schuldenstand aus diesem Kredit damit jetzt de facto von 300 auf mehr als 350 Mio. Euro erhöht. Insgesamt soll Niederösterreich mit 900 Mio. Euro in Franken verschuldet sein.
Die neuen Franken-Anleihen sind freilich keine Aufstockung dieses Volumens, sondern wurden im Rahmen einer Rollierung begeben. Es wurde mit dem neuen Franken-Darlehen also ein über die Bundesfinanzierungsagentur aufgenommener alter Franken-Kredit zurückgezahlt. Seltsamerweise allerdings lang vor dessen Fälligkeit, denn der alte Kredit wäre noch bis zum kommenden Jahr gelaufen. (red./APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2015)