Die Republik habe "kein Deflationsproblem", betont der Finanzminister. Vielmehr ortet er Schwierigkeiten mit dem starken Franken.
Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) sieht angesichts der EZB-Geldschwemme "für Österreich keine negativen Auswirkungen. Wir haben auch kein Deflationsproblem. Was passieren kann, ist, dass der Euro noch einmal leicht abfällt", sagt er laut Tageszeitung "Österreich" (Sonntagsausgabe). Ein schwacher Eurokurs biete etwa Vorteile beim Export. Problematischer sei der starke Franken.
Ob des starken Frankens kündigt der Minister im "Kurier" (Sonntagsausgabe) dann auch an, dass er "das Spekulationsverbot wieder aufgreifen und im Zuge der Franken-Krise das Bewusstsein noch einmal schärfen" wolle in den Bundesländern, mit denen es schon einzelne Vorgespräche gegeben habe. "Man muss jeden Fremdwährungskredit mit einem bestimmten Risiko sehen." Weiters meint Schelling zu "Österreich": "Wien und auch andere Gemeinden wären gut beraten gewesen, hier früher auszusteigen. Wien hat sehr langfristige Kredite, also kann sich das einpendeln. Für die Zukunft sollte man aber daraus lernen."
"Um 20 bis 25 Prozent höhere Schulden"
"Für Österreicher, die Kredite in Franken haben, heißt das, dass sie jetzt um 20 bis 25 Prozent höhere Schulden haben. Die Schweizer wollten mit diesem Schritt offenbar dem Paket der EZB vorgreifen", sagt Schelling laut Zeitung "Österreich" weiter zum starken Franken. "Ich denke aber nicht, dass der Franken langfristig so hoch bleibt, da sich die Schweiz das gar nicht leisten kann. Die Exporte werden zu teuer und der Tourismus in der Schweiz bricht ein."
Zu Griechenland, wo am heutigen Sonntag gewählt wird, sagt der Finanzminister, dass die neue Regierung dort, sobald sie gebildet sei, "möglichst rasch in Gespräche mit dem Währungsfonds und der EU zu treten. Wir werden einen gemeinsamen Weg mit Griechenland finden müssen."
(APA)