Chinas Industrie kann Gewinne nur mehr gering steigern

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CHINA CURRENCY(c) EPA (Diego Azubel)
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Die schwache Konjunktur Chinas birgt das Risiko hoher Arbeitslosenraten.

Peking. Die Gewinne der großen chinesischen Industrieunternehmen sprudeln nicht mehr so kräftig. Während die Profite in den Jahren 2012 und 2013 noch um 12,2 und 5,3 Prozent gewachsen waren, musste sich die Industrie im Jahr 2014 mit einem Plus von lediglich 3,3 Prozent begnügen, wie das Statistikamt am Dienstag in Peking bekannt gab. „Die Industrie sieht sich steigendem Druck ausgesetzt“, sagte der stellvertretende Minister für Industrie und Informationstechnologie, Mao Weiming.

China will will nicht zuletzt deshalb seine Industrie umstellen, um künftig vermehrt höherwertige Produkte herstellen zu können. Für die Erreichung dieses Ziels nimmt die Volksrepublik auch ein etwas niedrigeres Wachstum in Kauf. Die Regierung geht für das Jahr 2015 von einem Plus bei der Industrieproduktion von acht Prozent aus.

Arbeitsmarkt unter Druck

Die gesamte chinesische Wirtschaft war 2014 lediglich um 7,4 Prozent gewachsen – so wenig wie seit 1990 nicht mehr, als die chinesische Konjunktur aufgrund von Wirtschaftssanktionen lahmte. Diese waren die Folge der Niederschlagung der chinesischen Demokratiebewegung am Platz des Himmlischen Friedens. Experten gehen für das Jahr 2015 von noch niedrigeren Wachstumsraten aus: Die Weltbank rechnet mit 7,1, der Internationale Währungsfonds (IWF) gar nur mit 6,8 Prozent.

Trotz dieses Einbruchs will China dieses Jahr mindestens zehn Millionen neue Arbeitsplätze schaffen. Laut Regierung besteht die Gefahr einer hohen Arbeitslosigkeit. Ein Problem, das die chinesische Regierung unbedingt vermeiden will. Denn das könne zu sozialer Instabilität führen, sagte Ministerpräsident Li Keqiang laut einem Bericht der Zeitung „China Daily“ am Montag bei einem Treffen mit Unternehmern und Wirtschaftsexperten. 2014 wurden in China 13 Millionen neue Jobs geschaffen. (APA/Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2015)

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