USA: Warum Schokoladen-Liebhaber auf die Barrikaden gehen

BRITAIN CADBURY
BRITAIN CADBURY(c) EPA (STEVE WOODS)
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Britische Cadbury-Schokolade wird nicht mehr importiert. Denn in den USA wird die Marke bereits hergestellt - allerdings mit anderen Zutaten.

Es war ein schlechter Start ins neue Jahr für John McGill, der einen britischen Spezialitätenshop in New York betreibt. Denn die meisten seiner Verkaufsschlager stammen vom Schokoladenproduzenten Cadbury. Seit kurzem bleiben die Lieferungen aus, erzählte er dem "Guardian". Der Grund ist eine Klage des US-Süßwarenproduzenten Hershey's vom Sommer 2014.

Er begründete die rechtlichen Schritte damit, dass Cadbury-Importeur "LBB Imports" (Let's Buy British Imports) eine Vereinbarung verletzte. Denn Hershey's darf bereits seit Jahrzehnten selbst Schokolade unter dem Namen Cadbury vertreiben und ortet nun Verwechslungsgefahr. Nun gibt es offenbar eine Einigung: "LBB Imports" verpflichtete sich vor kurzem, keine Cadbury-Riegel aus Großbritannien mehr in die USA zu importieren.

Boykott-Aufruf im Netz

Die Lager leeren sich schnell und in den sozialen Netzwerken hat sich bereits ein Mini-"Shitstorm" zusammengebraut. Cadbury-Liebhaber rufen zum Boykott von Hershey's-Riegeln auf, was ihnen laut eigenen Aussagen allerdings nicht besonders schwer fallen dürfte. Schließlich sind sie mit dem Geschmack der US-Variante alles andere als zufrieden.

Dass es tatsächlich große Unterschiede gibt, zeigt bereits ein Blick auf die Zutatenliste: Während bei der britischen Variante als erste Zutat Milch genannt wird, ist es bei der US-Version Zucker. Außerdem enthält die britische Schokolade mehr Fett. Eher undiplomatisch äußerte sich ein eingefleischter Cadbury-Fan im Gespräch mit dem "Guardian": Hershey's schmecke wie "stinkende Füße".

>>> Bericht im "Guardian"

>>> Bericht in der "Süddeutschen Zeitung"

(Red.)

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