Ferratum und Sunrise gingen an die Börse.
Frankfurt. Mit einem Kursgewinn von bis zu acht Prozent hat der finnische Kleinkredit-Anbieter Ferratum einen gelungenen Einstand an der Frankfurter Börse gefeiert. Am Freitag startete die Aktie bei einem Kurs von 17,50 Euro und stieg anschließend bis auf 18,33 Euro. Damit lag sie deutlich über dem Ausgabepreis von 17 Euro.
Das 2005 gegründete Unternehmen aus Helsinki vergibt Kleinkredite über 25 bis 2000 Euro, die per Handy oder Internet sofort abgeschlossen werden können. Von dem Börsengangvolumen von 110 Mio. Euro sollen rund 48 Mio. Euro an Ferratum fließen. Das frische Geld will das Unternehmen in neue Produkte und die Expansion in weitere Länder stecken. Zudem soll sich Ferratum vom reinen Kreditanbieter zu einer mobilen Bank entwickeln. „Der Bankensektor befindet sich im Umbruch und eröffnet uns Marktchancen“, sagte Firmenchef Jorma Jokela.
In den ersten elf Monaten 2014 erwirtschaftete die Firma nach eigenen Angaben einen Umsatz von 63,5 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis von 10,1 Mio. Euro.
Ferratum ist der zweite Börsengang in Deutschland in diesem Jahr. Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus feierte bereits Ende Jänner sein Debüt auf dem Parkett. Am Freitag gab es in der Schweiz mit Sunrise ebenfalls einen Börsenneuling. Der Telekommunikationskonzern ist mit einem Emissionsvolumen von zwei Mrd. Franken (1,9 Mrd. Euro) im Vergleich zu Ferratum ein dicker Fisch. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.02.2015)