Ölpreis klettert wieder nach oben

(c) Bloomberg (Andrey Rudakov)
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Opec-Vertreter erwarten Trendwende auf Ölmarkt. Das Steigen der Preise ist auch darauf zurückzuführen, dass in den USA die Ölbohrungen abgenommen haben.

Wien. Die Zeit der konsumentenfreundlichen Erdölpreise scheint vorüber, denn die Preiskurve zeigt wieder kontinuierlich nach oben. Auch am Dienstag ist der Ölpreis weiter gestiegen. Der Future auf ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent wurde mit 62,06 Dollar gehandelt. Das ist ein klares Plus von 1,07 Prozent gegenüber dem Vortag. Die amerikanische Ölsorte West Texas Intermediate verzeichnete einen Preisanstieg.

Vertreter der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) rechnen damit, dass sich die Preise noch weiter erhöhen werden. Beispielsweise meint der Ölminister von Kuwait, das Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt sei geringer als bisher angenommen. Auch sein Amtskollege aus Katar interpretiert die steigenden Kurse als Trendwende auf dem Ölmarkt. Der Preis für Opec-Öl verzeichnete im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls einen Anstieg um 46 Cent. Der Opec-Ölpreis setzt sich aus einem Korb mit zwölf verschiedenen Sorten zusammen. Das kürzliche Steigen der Marktpreise ist auch darauf zurückzuführen, dass in den USA die Ölbohrungen abgenommen haben. Die gescheiterten Verhandlungen der Eurogruppe mit Griechenland haben also keine Auswirkung auf den Ölpreis, schreiben die Analysten der Commerzbank.

Benzinpreise steigen wieder

Für Autofahrer kehrt ein gewohntes Bild der letzten Jahre zurück: steigende Spritpreise. Dienstagmittag kostete ein Liter Diesel 1,11Euro. Mitte Jänner waren die Benzinpreise bereits auf den Stand von 2009 zurückgefallen. Dadurch kostete ein Liter Diesel kurzfristig weniger als einen Euro.

Für Maria van der Hoeven, Generalsekretärin der Internationalen Energie Agentur (IEA), ist eine neue Epoche auf dem Ölmarkt angebrochen. „Das Schieferöl aus den USA hat die Marktsituation verändert“, sagte sie. Dazu gehöre, dass die US-Ölförderung sich künftig flexibel der Nachfrage auf dem Ölmarkt und den schwankenden Ölpreisen anpasse. Damit würden die USA quasi die Rolle des Opec-Landes Saudiarabien übernehmen. Saudiarabien hielt bisher die Preise hoch, indem es mit der Ölproduktion flexibel auf den Markt reagierte. (and)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.02.2015)

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