Lufthansa streicht die Dividende

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GERMANY LUFTHANSA (c) APA/EPA/FREDRIK VON ERICHSEN
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Streiks und Pensionen belasteten das Ergebnis.

Frankfurt. Manche Unternehmen schütten auch dann noch eine Dividende aus, wenn sie rote Zahlen schreiben. Nicht so die AUA-Mutter Lufthansa: Da das für die Dividende maßgebliche Ergebnis nach Handelsgesetzbuch (HGB) im Vorjahr von plus 407 auf minus 732 Mio. Euro drehte, lässt die Lufthansa ihre Aktionäre für 2014 leer ausgehen. Im Jahr zuvor wurden 45Cent je Aktie ausgeschüttet.

Das HGB-Ergebnis sei besonders durch den Verkauf des Bereichs IT-Infrastruktur der Lufthansa Systems und die durch die Absenkung des Rechnungszinses von 3,75 Prozent auf 2,6 Prozent bedingte Erhöhung der Pensionsverbindlichkeiten belastet worden. Dazu seien Rückstellungen für drohende Verluste aus dem Treibstoff-Hedging gekommen, teilte die Lufthansa nach der Aufsichtsratssitzung am Freitag mit. Die wiederholten Streiks kosteten zudem 232 Mio. Euro.

Aktie verliert viel Wert

Bei einem bei 30 Mrd. Euro stagnierenden Umsatz erreichte der Luftfahrtkonzern nach vorläufigen Zahlen ein operatives Ergebnis von 954 Mio. Euro (nach 699 Mio. Euro 2013). Das hörte die Börse nicht gern: Die Lufthansa-Aktien fielen in der Spitze um mehr als fünf Prozent und waren damit größter Verlierer im DAX.

Die Lufthansa kämpft gegen die Billig-Airlines und streitet mit dem Bordpersonal um einen günstigeren Kollektivvertrag. Mit der Kabinengewerkschaft UFO hat man sich nun auf ein Schlichterteam geeinigt, das den Konflikt um die Altersversorgung lösen soll. Ihm gehören unter anderem die ehemalige Justizministerin, Herta Däubler-Gmelin (SPD), und der ehemalige Vorsitzende der CDU im Bundestag, Friedrich Merz, an. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.02.2015)

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