Manipulation: Edelmetallhandel im Visier

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Die US-Behörden knöpfen sich den Edelmetallhandel von zumindest zehn globalen Großbanken vor.

Wien. Die US-Behörden nehmen den Edelmetallhandel von zumindest zehn globalen Großbanken ins Visier. Das Justizministerium und die Derivate-Aufsicht CFTC würden untersuchen, ob die Geldhäuser die Märkte manipuliert hätten, berichtet das „Wall Street Journal“.

Die Behörden sehen sich dabei die Festsetzung der Preise für Gold, Silber, Platin und Palladium in London an. Zu den betroffenen Banken zählen dem Bericht zufolge neben der Deutschen Bank auch HSBC, Barclays, UBS, Credit Suisse, Goldman Sachs, JPMorgan, Société Générale, Bank of Nova Scotia und die Standard Bank. Die Deutsche Bank wollte sich zur Sache nicht äußern.

Bei den übrigen Geldhäusern und den Behörden war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Zahlreiche Skandale um manipulierte Zinsen und Devisenkurse hatten zuletzt Forderungen nach mehr Aufsicht und Transparenz bei der Ermittlung von Preisen und Kursen nach sich gezogen.
Die Edelmetalle stehen im Fokus der Aufseher. So wurden die täglichen Referenzpreise für Gold und Silber jahrzehntelang von wenigen Banken in Telefonkonferenzen festgelegt.

Dieses Verfahren ist jedoch anfällig für illegale Absprachen – und wird daher durch ein elektronisches System ersetzt. Die Deutsche Bank hat bereits Anfang 2014 beschlossen, sich nicht mehr an der Feststellung der offiziellen Referenzpreise für Gold und Silber zu beteiligen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2015)

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