Handymarkt: T-Mobile verdoppelt Nettogewinn

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Die Mutter, Deutsche Telekom, stellt ihren Aktionären für die kommenden Jahre höhere Dividenden in Aussicht.

Wien/Bonn. Nach mehreren Jahren der Umsatz- und Ertragserosion in Österreich sieht T-Mobile-Österreich-Chef Andreas Bierwirth wieder einen Silberstreif am Horizont: Dank des Sparkurses und sinkender Werbekosten ist das operative Ergebnis (Ebitda) um 9,9 Prozent auf 211 Mio. Euro gewachsen. Netto verdoppelte sich der Gewinn laut Finanzvorstand Stefan Groß auf rund 64 Mio. Euro.

Allerdings erwirtschaftet T-Mobile damit noch immer nicht ihre Kapitalkosten. Dafür müsste die Ebit-Marge von derzeit 7,8 auf acht bis zehn Prozent gesteigert werden.
Bierwirth hofft, das heuer zu schaffen. Von einer Trendwende im heiß umkämpften österreichischen Mobilfunkmarkt will Bierwirth aber noch nicht sprechen. Die Durchschnittserlöse pro Kunde fielen 2014 um knapp drei Prozent. Marktanteil (zehn Prozent) und Kunden/SIM-Kartenzahl (vier Mio.) blieben im Vorjahr stabil. Das Marktgefüge werde sich auch durch den Start der virtuellen Mobilfunker (ohne eigenes Netz) nicht ändern. „Ihr Einfluss auf die Industrie wird überschätzt.“ Mit dem Aldi-Ableger Hofer hat sich einer der größten Quereinsteiger in das T-Mobile-Netz eingemietet.

Trotz Investitionen von 300 Mio. Euro in den Ausbau von schnellem mobilem Internet (LTE) will T-Mobile in den kommenden Jahren Gewinne schreiben. Das wird vor allem die Mutter, Deutsche Telekom, freuen: Sie hat ihren Aktionären für die kommenden Jahre steigende Dividenden versprochen. Die Ausschüttung soll von 2015 bis 2018 im Schnitt jährlich um zehn Prozent zulegen. Zumindest soll sie 50 Cent betragen – so viel wie für 2014.
Telekom-Chef Tim Höttges stellt damit die Weichen auf Wachstumskurs. Denn nicht nur die Dividenden, sondern auch Umsatz und Gewinn sollen steigen. So soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) jährlich um bis zu vier Prozent zulegen. 2014 verbesserte sich die Kennzahl erstmals seit Ende des vorigen Jahrzehnts – um ein Prozent auf 17,6 Mrd. Euro. Der Konzernüberschuss verdreifachte sich auf 2,9 Mrd. Euro. Geschuldet ist das vor allem den Extraeinnahmen aus dem Verkauf des Internetportalbetreibers Scout24. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.02.2015)

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