Alljährlich trifft sich das Who's who der Mobilfunkindustrie beim Mobile World Congress.
In diesem Jahr steht der Mobile World Congress in der katalanischen Hauptstadt im Zeichen des Themas „The Edge of Innovation“. Dazu wird es auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Präsentationen hinsichtlich zukunftsweisender Hardware und neuer Trends geben. Samsung, Microsoft, LG und Sony werden ihre Neuheiten präsentieren.
Aber auch Trends wie mobiles Bezahlen, das Internet der Dinge und vernetzte Fahrzeuge stehen in Barcelona wieder im Fokus des Interesses. Das größte Augenmerk liegt aber auf dem südkoreanischen Hersteller Samsung. Noch vor dem offiziellen Beginn der Messe wird das Unternehmen im Zuge seines Unpacked Events sein neues Topmodell vorstellen. Und dieses soll sich markant von seinem Vorgänger, dem Galaxy S5, unterscheiden.
Nach anfänglich guten Verkaufszahlen entpuppte sich das Smartphone bereits wenige Monate nach dem Marktstart als Ladenhüter. Selbst das Unternehmen gesteht Fehler ein. Man habe zu lang am Design festgehalten und nicht eher auf die Wünsche der Kunden reagiert, erklärte Samsung. Mit dem Nachfolger soll sich nun alles ändern. Aber die Konkurrenz schläft nicht, denn auch andere Hersteller haben Pressekonferenzen für den heutigen Sonntag angekündigt. Den Anfang machen LG und der chinesische Hersteller Huawei. Am Abend folgt HTC. Vom taiwanesischen Hersteller wird ebenfalls die Präsentation eines neuen Smartphones sowie einer Smartwatch erwartet.
Täglich an die Steckdose. Bei den Wearables hofft die Branche wie auch schon im Vorjahr auf größere Nachfrage. Die tragbaren Kleingeräte wie Smartwatches und Fitnessarmbänder konnten sich bislang bei den Nutzern noch nicht durchsetzen. Hier liegt der größte Kritikpunkt nach wie vor bei der Akkulaufzeit. Die meisten Geräte müssen täglich an die Steckdose. Und so lang diese Schwachstelle kein Hersteller beheben kann, nützen auch Herzfrequenzmesser, Ultraschallsensoren und Telefonfunktion nicht, um Kunden davon zu überzeugen.
Doch nicht nur die Armbanduhren der Zukunft sind vernetzt, sondern auch alltägliche Gegenstände werden miteinander verbunden. Erste Vorboten dafür gab es bereits auf dem MWC im Vorjahr. Am MWC dominiert vor allem das Google-Betriebssystem. Beinahe alle Neuvorstellungen sind mit Android ausgestattet. Aber es gibt auch alternative Betriebssysteme. Dazu zählt etwa Microsofts Windows Phone. Das Unternehmen hat sich dafür mit einer eigenen Pressekonferenz angekündigt. Hierbei wird die Vorstellung neuer Lumia-Smartphones und die Präsentation von Windows Phone 10 erwartet.
Ein Projekt, das mittlerweile den Kinderschuhen entwachsen ist, wird ebenfalls vor Ort ausgestellt sein: Mit Project Ara bringt Google einen gänzlich neuen Ansatz in die Technikwelt und könnte die Branche revolutionieren. Das „Bausatz-Smartphone“ kann mithilfe einzelner Module nach Belieben des Nutzers bestückt werden. Insgesamt wird es drei verschiedene Größen geben. Das Smartphone mit dem Codenamen Spiral 2 wird in Barcelona erstmals einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Apple glänzt wie gewohnt durch Abwesenheit auf dem MWC – wie auch auf anderen einschlägigen Messen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.03.2015)