Buffetts Nachfolger steht fest, bleibt aber geheim

(c) Bloomberg (Andrew Harrer)
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Der legendäre Investor regelt die künftige Führung. Heiß gehandelt werden zwei interne Manager.

Wien/New York. Das „Orakel von Omaha“ bleibt seinem Spitznamen treu. Diesmal sagt Warren Buffett aber keine künftigen Erfolge von Unternehmen voraus, was ihn zu einem der reichsten Menschen der Welt gemacht hat. Stattdessen informiert der legendäre Investor die Aktionäre seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway in einem Brief, dass er sich für einen Nachfolger entschieden hat. Dabei bleibt der 84-Jährige aber orakelhaft ungewiss: Den Namen will er noch nicht nennen.

Nur so viel: „Der Verwaltungsrat und ich glauben, dass wir jetzt die richtige Person gefunden haben, die mich ersetzen kann“, am Tag, „nachdem ich gestorben oder zurückgetreten bin.“ Und: Diese Person soll den Konzern „wahrscheinlich für mindestens ein Jahrzehnt führen“. Damit kann es sein Vize jedenfalls nicht sein: Charlie Munger ist schon 91 Jahre alt. Von ihm kommt aber ein Fingerzeig. Er lobte kürzlich die Arbeit zweier interner Manager: Greg Abel (52), der für den Sektor Energie verantwortlich ist, und Ajit Jain (63), der die Deals in der Sparte Versicherungen einfädelt. Sie seien „Topkandidaten“.

Buffett hat Berkshire Hathaway in einem halben Jahrhundert zu einem Imperium mit über 80 Firmen ausgebaut. An der Börse ist die Gesellschaft 363 Mrd. Dollar wert. 2012 wurde bei Buffett Prostatakrebs diagnostiziert; seitdem wird offen über seine Nachfolge spekuliert. In dem Schreiben dämpft er die Erwartungen der Aktionäre: Sein Nachfolger werde es schwerer haben. Die Wachstumsraten dürften künftig magerer ausfallen. Und der Konzern sei schon so riesig, dass es keine großen Sprünge mehr geben könne. (ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2015)

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