Preisabsprachen: Razzia bei Agrarhändlern

22 01 2015 Berlin Deutschland Pressekonferenz der Bayerische Warenvermittlung AG BayWa AG Foto
22 01 2015 Berlin Deutschland Pressekonferenz der Bayerische Warenvermittlung AG BayWa AG Foto(c) imago/Reiner Zensen (imago stock&people)
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Der Verdacht auf Preisabsprachen in Deutschland trifft den Großhandel mit Pflanzenschutzprodukten.

München. Das deutsche Bundeskartellamt geht dem Verdacht verbotener Preisabsprachen im Großhandel mit Pflanzenschutzprodukten nach. Auch Europas größter Agrarhändler, BayWa, der 46,5Prozent an der Raiffeisen Ware Austria (RWA) hält, ist betroffen. Die Wettbewerbshüter haben am Dienstag deutschlandweit Hausdurchsuchungen durchgeführt. Die RWA in Österreich sei aber nicht betroffen.

Das deutsche Kartellamt erklärte, die Behörde gehe dem Verdacht nach, dass es zu wettbewerbswidrigen Vereinbarungen bei der Kalkulation und der Festlegung von Großhandels- und Endverkaufspreisen gekommen sei. Die Razzia erfolgte zeitgleich bei sieben Agrar-Großhändlern und bei einem Branchenverband. An der Aktion waren rund 45 Mitarbeiter von Bundeskartellamt und Polizei beteiligt. Einer Durchsuchung geht ein gerichtlicher Durchsuchungsbeschluss voraus, dafür braucht die Behörde einen Anfangsverdacht auf einen Kartellrechtsverstoß.

Bis ins Jahr 2000 zurück

Der RWA-Großaktionär BayWa bestätigte, dass bei ihm Büroräume am Hauptsitz in München durchsucht wurden. Dabei gehe es um den Verdacht, dass BayWa-Mitarbeiter an wettbewerbswidrigen Absprachen beim Großhandel mit Pflanzenschutzmitteln beteiligt gewesen seien. Der Untersuchungszeitraum reiche bis ins Jahr 2000 zurück. „Die BayWa wird mit dem Bundeskartellamt in allen Punkten uneingeschränkt kooperieren“, so BayWa-Chef Klaus Josef Lutz. „Es ist unser Interesse, dass diese Angelegenheit restlos aufgeklärt wird.“ (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.03.2015)

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