Türkei: Flughafen wird teurer

(c) Clemens Fabry
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Der neue Mega-Airport in Istanbul kostet 32 Mrd. Euro – ein Drittel mehr als geplant.

Istanbul. Nicht nur in Wien und Berlin laufen Flughafenprojekte aus dem Ruder: Auch in der Türkei geht nicht alles nach Plan. Die Kosten für den neuen Flughafen in Istanbul, der mit einer Kapazität von 150 Millionen Passagieren der größte Airport der Welt werden soll, sind mittlerweile auf 32 Mrd. Euro gestiegen. Das ist um ein Drittel mehr als die ursprünglich veranschlagten 22 Mrd. Euro. Die neue Summe gab Ministerpräsident Davutoglu bei einer Besichtigung der Großbaustelle bekannt.

Der Bau, der 2017 eröffnet werden soll, steht auch ansonsten im Kreuzfeuer der Kritik: Umweltschützer laufen Sturm gegen die Baupläne auf dem Areal, das nicht nur Istanbuls grüne Lunge darstellt, sondern auch einen Teil der Trinkwasserreservoirs für die Stadt bereithält. Aber Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat den Flughafen zur Chefsache erklärt. Alle Klagen gegen das Vorhaben wurden abgeschmettert.

Errichtet wird der Flughafen durch ein türkisches Baukonsortium, ein Joint Venture mit Namen Limak-Kolin-Cengiz-Mapa-Kalyon. Gegen zwei der Unternehmen wurden im Zuge der Korruptionsaffäre gegen die Regierung Erdogan Untersuchungen eingeleitet.

Und nicht zuletzt tobt ein Streit, was mit dem alten Atatürk Airport passiert. Während Turkish Airlines eine Schließung fordert, weil zwei Flughäfen im selben Luftraum zu gefährlich seien, will die Regierung eine Nutzung für Kleinflugzeuge. Die Grundstückspekulationen haben jedenfalls bereits begonnen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2015)

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