Steueroasen-Liste: Schweiz stoppt aus Protest Zahlung an OECD

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Schweiz(c) AP (Peter Klaunzer)
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Die Schweiz hat eine Zahlung von 136.000 Euro an die OECD eingefroren, weil das Land auf der "Grauen Liste" geführt wird. Diese war am G20-Gipfel in London erstellt worden.

Aus Protest gegen die vom G-20-Gipfel beschlossene Auflistung von Steueroasen hat die Schweiz eine Zahlung an die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eingefroren. Die Schweiz halte umgerechnet 136.000 Euro zurück, die für die Zusammenarbeit zwischen der OECD und den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G-20) vorgesehen gewesen seien, teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch mit.

Es handle sich trotz der "relativ bescheidenen" Summe um eine "symbolische und starke Geste", sagte Ministeriumssprecherin Rita Baldegger. Das Geld wird ihren Angaben zufolge wieder freigegeben, wenn die OECD versichert, die Schweiz künftig im Voraus zu informieren, wenn sie Informationen an die G-20-Gruppe weitergibt.

Die Auflistung von Steueroasen war in der vergangenen Woche auf dem G-20-Gipfel in London beschlossen worden. Die Schweiz wird auf einer "grauen Liste" mit Ländern geführt, die zugesagt haben, die OECD-Standards einzuhalten. Diese Staaten bleiben so lange auf dieser Liste, bis sie zwölf bilaterale Abkommen mit den OECD-Staaten zur Kooperation in Finanzfragen unterzeichnet haben. Um nicht auf der Schwarzen Liste zu landen, hatten die Schweiz, Österreich, Luxemburg und Belgien zuvor eine Lockerung ihres Bankgeheimnisses angekündigt.

(APA)

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