Evotec begeistert Anleger

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Laborglaeser(c) Erwin Wodicka - BilderBox.com
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Die Allianz mit Sanofi soll den Hamburgern 250 Mio. Euro bringen.

Hamburg. Der vom Österreicher Werner Lanthaler geführten deutschen Biotechfirma Evotec ist ein weiterer Meilenstein in der Unternehmensentwicklung gelungen: Evotec hat mit dem französischen Pharmariesen Sanofi eine strategische Allianz geschlossen. Es geht um die Medikamentenforschung mit dem Schwerpunkt Krebsmedizin. Aus der Zusammenarbeit, die fünf Jahre läuft, erhält Evotec garantierte Zahlungen von mindestens 250 Mio. Euro.

„Für Evotec ist das ein Riesendeal“, meinte ein Händler. Die Zahlungen entsprächen immerhin der Hälfte der Marktkapitalisierung von Evotec. Anleger sahen das genauso: Die im Technologieindex TecDAX notierten Aktien schossen in der Spitze um knapp zehn Prozent nach oben und waren mit 4,09 Euro so teuer wie seit Ende Juli 2014 nicht mehr. Auch die Sanofi-Aktie legte leicht zu.

Neuer Forschungsstandort

Die Transaktion, die am 31. März abgeschlossen werden soll, sieht auch vor, dass Evotec Sanofis Forschungsstandort in Toulouse mit 200 Mitarbeitern übernimmt. Dort will das Unternehmen künftig neben der eigenen Forschung auch Projekte für Partner aus der Pharma- und Biotechbranche und für akademische Einrichtungen vorantreiben. Evotec übernimmt außerdem die Verwaltung der globalen Substanzbibliothek von Sanofi. Die kombinierten Substanzsammlungen beider Unternehmen umfassen 1,7 Millionen Substanzen und sollen auch für andere Evotec-Partner zugänglich gemacht werden.

Evotec arbeitet unter anderem schon mit Bayer, Boehringer Ingelheim, Genentech und dem Schweizer Pharmariesen Roche zusammen. Erst vor wenigen Tagen wurde eine neue Zusammenarbeit mit Second Genome zur Erforschung von Mikrobiom-basierten Wirkstoffen bekannt gegeben.

Das 1993 gegründete Biotechunternehmen Evotec ist auf die Arzneiforschung im frühen Stadium spezialisiert. Das Geschäftsmodell ist so aufgebaut, dass ein Teil der Einnahmen mit sogenannten Meilensteinzahlungen erzielt wird. Diese zahlen die Kooperationspartner aus der Pharmabranche bei Forschungserfolgen und -fortschritten. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.03.2015)

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