"Die französische Verschuldung geht zurück"

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Frankreichs Staatsdefizit im vergangenen Jahr könnte nach Angaben der Regierung in Paris niedriger ausgefallen sein als zunächst veranschlagt.

"Die französische Verschuldung geht zurück", zeichnet Ministerpräsident Manuel Valls der Wirtschaft seines Landes ein freundliches Bild. Die französische Wirtschaft entwickelt sich in diesem Jahr besser als bisher erwartet. Das Wachstum werde deutlich über der derzeit angepeilten Rate von einem Prozent liegen, sagte Ministerpräsident Manuel Valls am Mittwoch. Der schwächere Euro, die extrem niedrigen Zinsen und der drastische Ölpreisrückgang brächten die Wirtschaft in Schwung.

"2015 wird das Jahr, in dem das Wachstum zurückkehrt", sagte Valls im französischen Fernsehen. Er räumte jedoch zugleich ein, dass die Arbeitslosigkeit weiter hoch bleibe. Im Februar war die Zahl der Erwerbslosen auf gut 3,49 Millionen wieder gestiegen, wie am Mittwoch bekannt wurde.

Der Ministerpräsident stellte auch für die am Donnerstag erwarteten Defizitzahlen 2014 ein besseres Ergebnis in Aussicht. Das Etatminus werde um die vier Prozent liegen, so Valls. Bisher hatte die Regierung mit 4,4 Prozent gerechnet. In beiden Fällen liegt die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone deutlich über der EU-Grenze von maximal drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Keine Chance für Drei-Prozent-Grenze

Frankreich hatte von der EU-Kommission Ende Februar zur Erreichung des Drei-Prozent-Defizitziels zwei weitere Jahre Aufschub bekommen. Das Land muss die Obergrenze für die Neuverschuldung damit erst 2017 wieder einhalten. Der EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici forderte aber, dass Frankreich bis April einen Reformplan vorlegt. Die EU-Kommission will diesen dann im Mai prüfen.

Frankreich hält schon seit Jahren die EU-Defizitobergrenze nicht ein. Ursprünglich sollte das Defizit in diesem Jahr unter die Drei-Prozent-Grenze gedrückt werden. Angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise gab die sozialistische Regierung in Paris dieses Ziel aber auf.

(APA/Reuters)

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