Betrug: Suche nach Madoff-Geldern

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Große Anleger sollen Rückzahlungen leisten. Der Skandal hat auch Auswirkungen auf Österreich. Die Bank Medici gehört mit einem Schaden von zwei Mrd. Euro zu den größten Geschädigten.

New York (ag.). Irving Picard, Masseverwalter von Bernard Madoffs Firma, ist auf der Suche nach 150 Millionen Dollar (113 Millionen Euro), die ein Offshore-Investor kurz vor Madoffs Haft abgehoben hat. Das Geld soll an die Firma Vizcaya Partners Ltd., die hauptsächlich im Steuerparadies auf den Virgin Islands tätig ist, überwiesen worden sein.

Der Masseverwalter vermutet, dass Vizcaya einer jener Anleger ist, die von Madoff Vorzugszahlungen erhalten haben. Nun fordert Picard, dass an diese Profiteure Rückzahlungsforderungen gestellt werden, um das Geld dann an alle Madoff-Opfer zu verteilen. Seine Begründung: Die Ausschüttungen, die einige von Madoffs Kunden erhielten, waren nur vorgetäuschte Profite.

Bisher konnte nur eine Mrd. Dollar von Madoff gefunden werden. Der gesamte Schaden, den Madoff angerichtet haben soll, soll sich aber auf 65 Mrd. Euro belaufen.

Der Skandal hat auch Auswirkungen auf Österreich. Die Bank Medici gehört mit einem Schaden von zwei Mrd. Euro zu den größten Geschädigten, auch die Bank Austria ist mit ihren Primeo-Fonds betroffen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.04.2009)

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