Bilanz: Semperit pflegt seine Aktionäre

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Weil beim Gummikonzern Semperit keine großen Investitionen mehr anstehen, gibt es eine Sonderdividende.

Wien. Von großen Investitionen will der Gummikonzern Semperit vorerst einmal nichts mehr wissen. In den vergangenen vier Jahren habe der Konzern das „größte Investitionsprogramm der Firmengeschichte“ durchgezogen, sagte Vorstandvorsitzender Thomas Fahnemann am Donnerstag. 200 Mio. Euro wurden zwischen 2011 und 2014 investiert, um Standorte auszubauen. Große Akquisitionen seien in näherer Zukunft auch keine mehr geplant. Die letzte wurde vor einigen Tagen bekannt gegeben: Semperit übernimmt den deutschen Profilhersteller Leeser.


Jetzt werde Semperit erst einmal nur auf organisches Wachstum setzen. Diese neue Phase wird, wie bereits berichtet, mit einer einmaligen Sonderdividende von 4,90 Euro pro Aktie eingeläutet, zuzüglich zur Basisdividende von 1,10 Euro. Mit diesem Einmaleffekt entschädige man die Aktionäre für die Zurückhaltung bei den Dividenden seit 2011. Mehrheitsaktionär und damit Hauptprofiteur der Ausschüttung ist die B & C Holding (Lenzing, Amag).

Zoff mit Joint-Venture-Partner

Obwohl Semperit den Absatz seit 2011 um bis zu 80 Prozent steigern konnte, halte das Umsatzwachstum mit dem Mengenwachstum nicht mit, sagt Fahnemann. Hauptgründe seien der Rohstoffpreisverfall und die Krise in Russland und der Ukraine. Ein guter Markt seien die USA, schwach sei die Marktperformance aber in China und Südostasien. 2014 konnte der Gesamtumsatz des Konzerns um 2,6 Prozent auf 930,4 Mio. Euro gesteigert werden. Das Ebit legte leicht um 0,8 Prozent auf 88,5 Mio. Euro zu. Das Ergebnis nach Steuern lag mit 49,7 Mio. Euro um 9,5 Prozent aber deutlich unter dem Vorjahr. Das habe mit einem höheren steuerlichen Aufwand im Rahmen der Konsolidierungsumstellung der thailändischen Joint-Venture-Gesellschaft zu tun. Die 50-Prozent-Beteiligung am thailändischen Handschuhproduzenten Sri Tang wird seit Ende 2014 bilanztechnisch anders behandelt.

Semperit hat gegen Sri Tang zurzeit drei Schiedsgerichtsverfahren laufen. Die Produktion in Thailand ist noch aufrecht, derzeit baut Semperit aber eine neue Handschuhfabrik in Malaysia. (es)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.03.2015)

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