Daimler investiert in Forschung

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Daimler (c) REUTERS
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Kfz-Industrie. Der deutsche Autokonzern will das Entwicklungszentrum in Sindelfingen weiter aufwerten und bringt dafür 600 Mio. Euro auf.

Wien. Der deutsche Autokonzern Daimler steckt bis 2020 noch einmal 600 Mio. Euro in den Standort Sindelfingen. Das Geld werde in das Entwicklungszentrum fließen, kündigte Entwicklungsvorstand Thomas Weber am Freitag beim Festakt zum 100-jährigen Bestehen des Standorts an. Mit dem Geld sollen neue Großprüfstände sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen gebaut werden. In Sindelfingen ist die Zentrale des weltweiten Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks von Daimler und seiner Pkw-Sparte angesiedelt. Damit erhöht Daimler die Investitionen in den Standort: Schon im vergangenen Sommer hatte der Autobauer angekündigt, 1,5Mrd. Euro in die Erneuerung der Produktion bis 2020 zu stecken. Dafür hatten sich die Arbeitnehmer auf flexiblere Arbeitszeiten und Einsparungen in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe eingelassen.

Weltweit investiert Daimler in diesem und im kommenden Jahr 25 Mrd. Euro in Sachanlagen sowie in Forschung und Entwicklung. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) lobte das Engagement des Autobauers: „Es freut mich als Ministerpräsident besonders, dass sich die Daimler AG mit substanziellen Investitionen ausdrücklich zum Standort Sindelfingen, dem größten Arbeitgeber in der Region, und dessen Zukunft bekennt.“ Kretschmann fährt seit Kurzem als Dienstwagen eine in Sindelfingen gefertigte S-Klasse mit Plug-in-Hybrid-Motor – also einen Wagen, der zum Aufladen an die Steckdose muss.

Der deutsche Autobauer hat aber noch weitere Pläne. Daimler bereitet den Bau eines ersten Pick-up-Trucks vor: „Wir sehen eine Möglichkeit, als erster Premiumhersteller in diesen Markt einzusteigen“, sagte der Chef von Daimlers Transportersparte, Volker Mornhinweg, dem „Wall Street Journal“. Nachdem zunächst SUV-Modelle mit der Zeit anspruchsvoller und luxuriöser geworden seien, sei dieser Trend nun auch bei den Pick-ups erkennbar. Einen Starttermin oder Investitionssummen nannte Mornhinweg nicht. Daimler bereite aber die Produktion des Fahrzeugs in großer Zahl innerhalb der nächsten fünf Jahre vor.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2015)

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