Varoufakis: "Offene Feindseligkeit zwischen Griechen und Deutschen"

Varoufakis (r.) bei seinem deutschen Kollegen Wolfgang Schäuble
Varoufakis (r.) bei seinem deutschen Kollegen Wolfgang SchäubleBloomberg
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Griechenlands Finanzminister ruft zu mehr Höflichkeit auf. Eine den Geldgebern ausreichende Liste mit Sparvorschlägen legte Athen bisher nicht vor.

Athens Finanzminister Yanis Varoufakis hat deutsche und griechische Politiker dazu aufgerufen, sich nicht mehr gegenseitig zu beschimpfen. Man sei inzwischen bei "offener Feindseligkeit" angekommen, kritisierte Varoufakis in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" vom Montag. "Von diesem toxischen Schwarzer-Peter-Spiel profitieren einzig Europas Feinde", schrieb er. "Es muss aufhören."

Varoufakis verteidigte in dem Interview, Anfang 2010 dafür plädiert zu haben, griechische Staatsschulden abzuschreiben und keine neuen Kredite der europäischen Partner anzunehmen. "Tatsache ist, dass Griechenland kein Recht hatte, sich zu einer Zeit, als seine öffentlichen Schulden nicht mehr zu bewältigen waren, Geld von den deutschen oder anderen europäischen Steuerzahlern zu borgen."

Sparvorschläge reichen nicht aus

Seiner Ansicht nach sei damals schon abzusehen gewesen, dass die geplante Rettungspolitik die Einkommen der Menschen so sehr würde einbrechen lassen, dass auch die Bedienung der neuen Kredite unmöglich werden würde. "Fünf Jahre nach Umsetzung der ersten Rettungsaktion steckt Griechenland weiter in der Krise", sagte der 54-Jährige.

Die von der griechischen Regierung in Brüssel vorgelegten Sparvorschläge wurden derweil von den Geldgebern als nicht ausreichend erachtet. Die Regierung aus Links- und Rechtspopulisten von Premier Alexis Tsipras hatte zwar mehrfach akute Zahlungsschwierigkeiten eingeräumt, will die Forderungen der Euro-Partner aber offenbar noch nicht ganz erfüllen. Die Gläubiger pochen auf härtere Maßnahmen.

(APA/dpa)

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