Immer mehr Fahrzeughersteller fahren ihre Produktion in Russland zurück. MAN setzt die Herstellung für 10 Wochen aus.
Wegen der anhaltenden Krise in Russland hat der deutsche Lastwagenbauer MAN seine Produktion in Russland vorerst gestoppt. Die Fertigung am Standort Sankt Petersburg sei bereits am 1. März angehalten worden und bis 12. Mai ausgesetzt, sagte ein Firmensprecher am Mittwoch und bestätigte einen Bericht der russischen Zeitung "Kommersant". MAN baut nach eigenen Angaben in Sankt Petersburg mit 88 Mitarbeitern eine dreistellige Zahl an Lastwagen im Jahr.
Immer mehr Fahrzeughersteller fahren ihre Produktion in Russland zurück oder unterbrechen die Fertigung, weil die Verkaufszahlen dort seit geraumer Zeit im freien Fall sind. So laufen etwa bei der MAN-Schwester Scania weniger Lastwagen vom Band. Der gemeinsame Mutterkonzern der beiden Lkw-Hersteller, Volkswagen, hat die Produktion im Werk Kaluga südlich von Moskau gekürzt und baut Stellen ab. Opel zieht sich aus Russland zur Jahresmitte komplett zurück. Auch Peugeot und Mitsubishi wollen die Fertigung in Kaluga aussetzen.
Die Wirtschaft in dem einstigen Hoffnungsmarkt ächzt unter sinkenden Ölpreisen und westlichen Sanktionen als Reaktion auf die Ukraine-Krise. Preiserhöhungen wegen des Rubel-Verfalls lasten obendrein auf dem Fahrzeugabsatz.
(APA/Reuters)