IWF-Chefin warnt vor neuer Finanzkrise

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Die Weltwirtschaft wachse zu langsam, sagt IWF-Chefin Christine Lagarde. Dadurch sei die Finanzstabilität gefährdet.

IWF-Chefin Christine Lagarde hat vor der Denkfabrik "Atlantic Council" in Washington vor einer langfristigen Wachstumsschwäche der Weltwirtschaft gewarnt. "Wir müssen heute verhindern, dass die neue Mittelmäßigkeit zur neuen Realität wird", mahnte sie am Donnerstag. Ein solches Umfeld sei auch schlecht für die Finanzstabilität.

"Wir können es besser und wir müssen es besser machen", forderte sie und warnte die Länder vor einer "komfortablen Untätigkeit". Aktuell müsse die Politik die Nachfrage stärken. Längerfristig seien aber Strukturreformen nötig, um die Wachstumsmöglichkeiten zu erhöhen. Andernfalls drohten hohe Arbeitslosenzahlen und Staatsschulden.

Zu wenig neue Jobs

Lagarde sagte nicht, dass alles schlecht sei. Die Wirtschaft wächst weltweit zwar, aber in einem zu geringen Ausmaß, um neue Jobs zu schaffen und die hohe Arbeitslosigkeit in vielen Ländern zu senken. Zumdem meint sie, die Finanzmärkte werden wieder unsicherer. Man sieht ja, dass die Aktienkurse in die Höhe schießen, etwa in den USA. 

„Die Risiken für die globale Finanzstabilität nehmen zu“, sagte die Französin. Probleme könnten vor allem die niedrigen oder gar negativen Zinsen sowie dramatische Wechselkursschwankungen verursachen.

Lagarde bestätigt Griechen-Zahlung

Die IWF-Chefin äußerte sich rund eine Woche vor Beginn der Frühjahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank. Für 2015 rechnet sie mit einem weltwirtschaftlichen Wachstum, das in etwa die 3,4 Prozent aus dem Vorjahr erreichen dürfte. In den Industrieländern werde es etwas besser laufen als 2014, in den Euro-Ländern mithilfe der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ebenfalls. In den Schwellenländern werde es bei großen regionalen Unterschieden leicht schlechter aussehen als im Vorjahr.

Lagarde hat Griechenland die fristgemäße Rückzahlung eines Kredites bestätigt. "Ja, ich habe mein Geld zurück", sagte sie am Donnerstag in Washington. Weitere Details nannte sie nicht. Zuvor hatte die Regierung in Athen angegeben, wie gefordert rund 450 Miillionen Euro an den IWF überwiesen zu haben.

(APA/Reuters)

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