Gazprom-Chef reist zu Premier Tsipras nach Athen

RUSSIA GAZPROM SHAREHOLDERS MEETING
RUSSIA GAZPROM SHAREHOLDERS MEETINGAPA/EPA/MAXIM SHIPENKOV
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Das Treffen sorgt für neue Spekulationen über eine Milliardenspritze Russlands. Griechenland läuft in den Verhandlungen mit der EU die Zeit davon.

Auch wenn Russland Meldungen von einer angeblichen Einigung mit Griechenland über eine Vorauszahlung Moskaus auf Einnahmen aus der Erdgaspipeline Turkish Stream dementierte, dürfte das Treffen Spekulationen über eine Milliardenspritze Russlands für das hoch verschuldete Euro-Land neu beflügeln. Denn der Chef des russischen Energiekonzerns Gazprom, Alexej Miller, reist am Dienstag zu Gesprächen nach Athen. Diese Ankündigung des griechischen Energieministeriums vom Montag wurde von einem Gazprom-Sprecher bestätigt. Thema des Treffens mit Ministerpräsident Alexis Tsipras und Energieminister Panagiotis Lafazanis seien "gegenwärtig anstehende Energiefragen", teilte das Ministerium weiter mit.

Aus Regierungskreisen in Athen erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters jedoch, dass eine Beteiligung Griechenlands an einer geplanten russischen Erdgaspipeline Inhalt der Gespräche sein soll.  Mehrere Medien hatten am Wochenende berichtet, beide Länder würden in Kürze ein Energieabkommen unterzeichnen, das Griechenland kurzfristig bis zu fünf Milliarden Euro einbringen könnte. "Spiegel Online" zufolge soll die Vereinbarung am Dienstag unterschrieben werden. Russland wies die Berichte zurück.

Vorschuss für Erdgas-Transit?

Am Wochenende hatte es geheißen, Athen hoffe zudem auf drei bis fünf Milliarden Euro aus Russland. Dieser Betrag könne, nach einem Bericht der Zeitung "Agora", als eine Art Vorschuss für künftige Transitgebühren für die geplante Erdgas-Pipeline Turkish Stream fließen. Russland will via Griechenland Energie nach Südosteuropa verkaufen.

Die Finanzminister der Eurozone wollen am Freitag im lettischen Riga erneut über die Reformauflagen für Athen sprechen, die im Gegenzug für weitere Hilfskredite verlangt werden. Bisher hat die griechische Regierung keine Vorschläge gemacht, die die Billigung der Geldgeber finden. Die Regierung in Athen ist dringend auf Geld angewiesen, um ihre Verbindlichkeiten weiter bezahlen zu können.

(APA/Reuters)

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