Paukenschlag: VW-Patriarch Piëch legt Aufsichtsratsmandat nieder

Ferdinand Piech
Ferdinand PiechAPA/dpa/Marcus Brandt
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An der VW-Spitze tobte seit Tagen ein Machtkampf um den Verbleib von Volkswagen-Chef Martin Winterkorn.

Volkswagen-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hat den Machtkampf um die Spitze bei Europas größtem Autobauer Volkswagen verloren. Der 78-Jährige legte am Samstag mit sofortiger Wirkung sein Amt als VW-Chefkontrolleur nieder, wie die Volkswagen AG in einer Pflichtmitteilung an die Finanzwelt mitteilte. Auch Piëchs Ehefrau Ursula Piëch gibt demnach ihr Mandat in dem Kontrollgremium ab.

Piëchs Stellvertreter im Aufsichtsrat, Berthold Huber, werde bis zur Wahl eines neuen Vorsitzenden kommissarisch die Leitung des Gremiums übernehmen, wie der Konzern weiter mitteilte.

Machtkampf

Damit endet ein rund 14 Tage langer Machtkampf in der VW-Spitze. Vor gut zwei Wochen hatte Piëch dem Spiegel gesagt, er sei "auf Distanz" zum Volkswagen-Chef Martin Winterkorn. Damit rückte der Chefkontrolleur von seinem langjährigen beruflichen Ziehsohn ab.

Bis dahin war der 67-jährige Winterkorn als Piëch-Nachfolger an der Spitze des Aufsichtsrates gehandelt worden. Mit der Demontage durch Piëch stand plötzlich ein Fragezeichen vor Winterkorns Zukunft im Konzern. In der Folge geriet der in Wien geborene Piëch selber zunehmend unter Druck.

(APA/dpa)

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