Investitionen in Deutschland: China verdrängt USA von Platz 1

Germany's CeBit Tech Show
Germany's CeBit Tech ShowBloomberg
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Deutschland profitiert von der chninesischen Einkaufstour. 16.000 Arbeitsplätze wurden 2014 durch Ausländer in Deutschland geschaffen.

Deutschland lockt vor allem wegen des wachsenden Interesses aus China so viele ausländische Investoren an wie noch nie. 2014 schoben sie 1.199 neue Projekte an - 21 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2013. Dabei wurden mindestens 16.000 Arbeitsplätze geschaffen und mehr als 3,2 Mrd. Euro investiert, geht aus einer Studie der für das Standortmarketing der Bundesrepublik zuständigen Gesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) hervor.

"Deutschland ist der sichere Hafen in Europa und eines der am schnellsten wachsenden Industrieländer", sagte GTAI-Experte Achim Hartig am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. "Das ist für Investoren attraktiv." Auch mit der guten Infrastruktur, der günstigen Lage in der Mitte Europas und gut ausgebildeten Fachkräften werde gepunktet. "Unsere Forschungslandschaft ist ebenfalls ein gutes Standortargument."

41 Investoren aus Österreich

Die meisten Investoren kamen aus China. Die USA wurden auf Platz zwei verdrängt. Allein 190 Projekte wurden von Firmen aus der Volksrepublik initiiert - von der Produktion über Vertrieb bis hin zu Forschung und Entwicklung. Das ist ein Zuwachs um 37 Prozent gegenüber 2013. US-Firmen sorgten für 168 Ansiedlungen, Schweizer für 130. "Ausländische Unternehmen investieren bevorzugt in Unternehmens- und Finanzdienstleistungen", sagte Hartig. "Sehr gefragt sind auch Informations- und Kommunikationstechnik sowie der Software-Sektor."

Mehr als die Hälfte der Investoren kommt aus Europa. Deutschland ist wegen seiner guten Binnenkonjunktur für südeuropäische Firmen interessant, da sie hier die Flaute auf den Heimatmärkten wettmachen können. Für Asiaten zählt vor allem der Zugang zu Technologie und die günstige Lage. Auch österreichische Konzerne zählen zu den wichtigsten Investoren in Deutschland. 41 Projekte wurden im Vorjahr von Investoren aus Österreich initiiert, damit belegte Österreich Platz neun im Ranking der zehn wichtigsten Herkunftsländer.

Ausländische Investoren haben sich nicht nur auf der grünen Wiese angesiedelt, sondern auch viele deutsche Firmen geschluckt. 489 Übernahmen und Fusionen registrierte Germany Trade & Invest. Hier führten die USA mit 114 Deals, gefolgt von Großbritannien (58) und der Schweiz (44). Österreich landete mit 31 Transaktionen (Mergers & Acquisitions, M&A) Platz sechs.

(APA/Reuters)

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