Mit Dividenden gegen die Kursflaute

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Der große Aktienboom ist erst einmal vorbei, mit Dividendenaktien lässt sich die Flaute aber komfortabel aussitzen.

Wie es aussieht, wird es an der Börse in nächster Zeit bestenfalls seitwärts gehen. Da wird zumindest im Schnitt nicht viel zu verdienen sein. In andere Anlageformen ausweichen dürfte auch eher schwierig sein: Die Nullzinspolitik der Notenbanken macht Zinsprodukte völlig unattraktiv, der Anleihemarkt zeigt zumindest in Teilen beängstigende Blasenerscheinungen, Gold klebt an der 1200-Dollar-Marke fest und Immobilien sind aus Anlagegesichtspunkten auch keine besonderen Schnäppchen mehr. Abgesehen davon, dass sie sich für kurzfristiges Geldparken nicht eignen.

Am besten also im Aktienmarkt bleiben – und stärker auf die Dividende achten. Denn mit dividendenstarken Aktien lassen sich auch Börsenflauten recht komfortabel aussitzen. Man darf das Geld, das in den Dividendenaktien steckt, nur nicht kurzfristig benötigen – und so auf ein hohes Kursniveau angewiesen sein.

Gegen gute Dividendenaktien schmieren praktisch alle anderen Anlageprodukte derzeit ziemlich ab. Auf allen großen Märkten, aber auch auf kleineren wie Österreich, sind Dividendenrenditen zwischen vier und sechs Prozent drin, wenn man sich die richtigen Papiere aussucht. Eine „Verzinsung“, die im derzeitigen Umfeld ihresgleichen sucht.

Die Top-fünf-Dividendenwerte im ATX bringen heuer etwa zwischen 4,4 und mehr als fünf Prozent Dividendenrendite. Dividendenstars sind OMV, Post, die Versicherungsgesellschaften Uniqa und VIG sowie die Immofinanz. Ein früherer verlässlicher Dividendenzahler fällt heuer aus: Raiffeisen International hat Verlust gemacht und lässt die Dividende ausfallen. In ähnlichen Größenordnungen spielen sich die Top-Dividendenrenditen im DAX ab. Dort ist mit RWE, EO.N, Münchener Rück und Allianz besonders viel zu holen. In den USA liegen Vodafone, Mattel, Garmin und Seagate ganz vorn, aber auch mit Klassikern wie Coca-Cola, McDonald's oder Chevron lässt sich schön verdienen.

Einziges Kaufkriterium sollte die Dividende aber nicht sein. Am Ende des Tages ist es doch der Mix aus Dividende und Kurssteigerung, der den echten Gewinn ausmacht. Allerdings: Am deutschen Performanceindex DAX sieht man den Dividendeneffekt sehr schön: Der liegt schon um 40 Prozent über dem Vorkrisenniveau, während der reine Kurs-DAX ohne Berücksichtigung der Dividenden das Vorkrisenniveau gerade erst wieder erreicht hat.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.05.2015)

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