Nach Streikende: Deutsche Bahn fährt Normalverkehr hoch

(c) APA/dpa/Lukas Schulze (Lukas Schulze)
  • Drucken

Seit Sonntagvormittag streiken die Lokführer in Deutschland nicht mehr. Laut Gewerkschaft gebe es vorerste keine weitere Streikpläne.

Nach dem Ende des Lokführerstreiks um 9.00 Uhr kehrt die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben schrittweise zum Normalverkehr zurück. Im Fernverkehr sei das Angebot am Sonntag noch stark eingeschränkt, teilte die Bahn in Berlin mit. Auf den besonders stark nachgefragten Verbindungen versuche die Bahn jedoch, zusätzlich zum Ersatzplan kurzfristig weitere Züge einzusetzen.

Im S-Bahn- und Regionalverkehr werde voraussichtlich am Nachmittag ein Großteil der Züge wieder normal verkehren, erklärte das Unternehmen weiter. Allerdings werde es in den östlichen Bundesländern noch stärkere Einschränkungen geben. Die Bahn strebe für Montag wieder den Normalbetrieb im Personenverkehr an.

Im Güterverkehr würden die Auswirkungen hingegen noch länger zu spüren sein, erklärte die Bahn. In den Rangierbahnhöfen hätten sich durch den langen Streik viele Güter gestaut, diese Staus seien voraussichtlich erst Mitte der Woche aufgelöst.

Bahnkunden haben "Pause verdient"

Der Chef der Lokomotivführer-Gewerkschaft GDL, Claus Weselsky, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", vorerst werde es keine weiteren Bahnstreiks geben. Das Land und die Bahnkunden hätten "jetzt eine Pause verdient", sagte er. Zur voraussichtlichen Länge der Pause wollte der Gewerkschaftschef sich nicht äußern. Momentan gebe es jedoch keine Pläne für einen neuen Ausstand.

Die Lokführer der GDL hatten seit Montag im Güterverkehr und seit Dienstag im Personenverkehr gestreikt und den Ausstand erst am Sonntagmorgen beendet.

Der Lohnkonflikt zwischen Deutscher Bahn und GDL läuft bereits seit mehr als zehn Monaten. Er ist besonders kompliziert, weil der Konzern parallel auch mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt. Beide Gewerkschaften wollen Tarifverträge aushandeln, in denen alle ihre Mitglieder repräsentiert sind. Die Deutsche Bahn will jedoch unterschiedliche Regelungen für eine Berufsgruppe verhindern.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Muenchen 5 Mai 2015 Bahnstreik So leer war der Hauptbahnhof Muenchen noch nie
International

Deutscher Bahnstreik geht bis Sonntag weiter

Die Deutsche Bahn wollte Ex-Ministerpräsident Platzeck als Vermittler in der verzwickten Causa. Die Gewerkschaft GDL lehnt den Vorschlag ab.
International

Deutschland: Bahnstreik fast ohne Folgen in Österreich

Reisen in Österreich seien problemlos möglich, inklusive aller Fahrten über das deutsche Eck. Auch in Deutschland fahren mehr Züge als erwartet.
Eine Dieslllock BR 1 228 steht auf einer Bahnstrecke im Norden von Halle Bahnstreik GDL Lokfuehrerst
International

Ökonomen: Deutscher Bahnstreik kostet täglich 100 Mio. Euro

Der Arbeitskampf wird das deutsche Wirtschaftswachstum bremsen. Zudem stelle ein möglicher Reputationsverlust des Standorts Deutschland bei ausländischen Investoren ein großes Risiko dar.
Lokführerstreit
International

Deutschland: Lokführer haben fünftägigen Streik begonnen

Vom erneuten Streik der Lokführer ist auch der Personenverkehr betroffen. Auf Österreich hat der Ausstand laut ÖBB kaum Auswirkungen.
International

Streiks in Deutschland: Volle Fahrt aufs Abstellgleis

Keine Züge bis Sonntag: Die Lokführer starten den bisher längsten Streik bei der Deutschen Bahn. Mit einem neuen Gesetz droht ihrer Gewerkschaft die Entmachtung.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.